Schöne Automobile – schöne Geschichten (22)

Der Fiat-Abarth 1000 SP war in den 60er Jahren in seiner Rennklasse das Fahrzeug der Wahl.

Kürzlich hat Abarth mit dem Konzept 1000 SP eine etwas eigenartige Studie (mit Alfa-Motor) präsentiert: die AUTOMOBIL REVUE berichtete. Doch auf welchen Abarth aus der Vergangenheit bezieht sich dieses Fahrzeug überhaupt?

Natürlich wusste auch der legendäre Carlo Abarth, dass gerade bei Sport- und vor allem Rennwagen die mittig eingebauten Motoren ihre Vorteile hatten. Cooper hatte schon Mitte der 50er Jahre damit experimentiert, ab Anfang der 60er Jahre konnte man in der Formel 1 nur noch mit einer solchen Mittelmotor-Konstruktion gewinnen. Doch Abarth wollte – im Gegensatz etwa zu Enzo Ferrari, der ein eiserner Verfechter der vorne eingebauten Maschinen war – einfach nicht von seinem geliebten Heckmotoren abkommen, obwohl er mit seinem Chef-Konstrukteur Mario Colucci jenen Mann an Bord hatte, der ihm immer wieder das Gegenteil bewies.

Auch der Fiat Abarth 1000 SP (SE04) war 1966 noch ein Meisterwerk ganz im Sinne von Colucci, der Nachfolger des Spider Sport verfügte über eine Polyesterkarosserie und musste gemäss Reglement auch mit Lampen, Frontscheibe, Scheibenwischer und Reserverad ausgerüstet werden. Zwar steig die Leistung des 1-Liter-Motors auf 104 PS, doch der Wagen war mit 480 Kilo auch deutlich schwerer als der Sport Spider. Doch gerade für Privatfahrer war der SE04 ein ausgezeichnetes Sportgerät, mit einem Preis von 5’500’000 Lire auch nicht übermässig teuer. Es entstanden wahrscheinlich über 70 Exemplare – die sehr erfolgreich waren. Und weil weiterhin «Fiat» auf den Fahrzeugen stand, Abarth mit jedem Sieg auch reichlich Geld einbrachten (das Carlo Abarth anscheinend jeweils am Montag persönlich abholte).

Doch dann kam 1967 der SE04L (Lungo) mit dem 2-Liter-Motor – im Heck. Vorausgegangen waren viele Testfahrten mit den unterschiedlichsten Anordnungen des Antriebes und auch unterschiedlichen Längen des Radstands (2,20 und 2,26 Meter). Doch es heisst, dass sich Carlo Abarth schon vor all diesen Versuchen für sein bevorzugtes Modell entschieden hatte, obwohl auch nicht alle seine Fahrer seine Meinung teilten. Und bald merkte man, dass der Radstand für einen Heckmotor zu lang war. Es wurde noch der SE04FB (für: fuori bordo) mit einem Radstand von nur 2,085 Metern gebaut.

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