Zuerst sollte der BMW Z8 ein Geburtstagsgeschenk sein, dann wurde er zu einem der schönsten Retro-Fahrzeug überhaupt.
- Von 2000 bis 2003 produziert
- 5703 Exemplare gebaut
- Preise: Tendenz steigend
Er hatte alles, der BMW Z8. Einen grossartigen Antrieb, den 4,9-Liter-V8 (S62) aus dem M5 (E39S) mit 400 PS sowie ein manuelles 6-Gang-Getriebe. Ein edles Design, entworfen von Henrik Fisker, mit nicht zu vielen, aber dafür passenden Zitaten zum wunderbaren BMW 507. Und er ist auch noch selten genug, 5703 Stück wurden gebaut, davon 555 Alpina.
Noch 2014 konnte man sich so einen Z8 für einen knapp sechsstelligen Betrag sichern – gutes Investment, zumal BMW versichert hat, die Lieferung für Ersatzteile für 50 Jahre zu garantieren. Unterdessen werden regelmässig über 200’000 Dollar bezahlt.
Vorausgegangen war dem Z8 die Studie Z07. Mit der wollte BMW den BMW 507 ehren, der zwischen 1956 und 1959 gebaut worden war, kam dann aber ein Jahr zu spät, das Fahrzeug wurde 1997 auf der Tokio Motor Show dem Publikum erstmals gezeigt. Und auch wenn BMW damals sagte, man wolle nur die Publikumsreaktionen testen, so war schon vor der Show klar, dass es eine kleine Serie geben würde.
Und es wurde dann auch kein technischer Aufwand gescheut, aus dem Z8 ein wirklich aussergewöhnliches Fahrzeug zu machen. Die Plattform ist ein selbsttragender Alu-Rahmen (Spaceframe), die Aussenhaut aus Alu wurde aufgeschraubt. Seitenschweller und Stossfänger bestanden aus Polyurethan. Besonders hübsch: das Lenkrad mit seinen dünnen Metallstäben, das von David Carp gestaltet wurde und an die 50er Jahre erinnern sollte. Das Dach wurde von Hand geöffnet und geschlossen, es gab aber serienmässig auch noch ein Hardtop dazu.
Ganz günstig war so ein BMW Z8, der von März 2000 bis Juli 2003 gebaut wurde, nicht: 197’200 kostete er vor 20 Jahren. Dafür war die Ausstattung schon absolut komplett – inklusive eines 1:18-Modells von Kyosho in der bestellten Farbkombination. Ab Mitte 2002 gab es dann auch noch die Alpina-Variante mit 381 PS – und einem Automatikgetriebe. Ausserdem war das Fahrwerk für die angepeilte amerikanische und japanische Kundschaft etwas komfortabler ausgelegt.
Schon zu seiner Bauzeit hatte er Z8 einen guten Ruf. Er ging bestens – in 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, zum Beispiel. Und das Fahrwerk kannte keinerlei Schwierigkeiten mit dem 4,4 Meter langen, 1,83 Meter briten und 1,31 Meter hohen Bayern – obwohl er stramme 1650 Kilo wog. Ausgezeichnete Bremsen rundeten das gute Angebot ab. Kein Wunder, schaffte es der Z8 sogar zum Dienstwagen von James Bond, in «The Word is not enough» (1999). Dort hatte der Zweiplätzer seinen grossen Auftritt schon vor Serienanlauf – inklusive eingebautem Raketenwerfer.
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Leider hat dieses Fahrzeug miserable Sitze. Nach 10000 Km sind sie bereits optisch beschädigt und man müsste sie regelmässig auswechseln um die Originalität bewahren zu können. Habe selbst einen Z8.