Eigentlich war der Honda Integra Type R ja ein Rennwagen. Er gab aber auch ein kurzes Gastspiel in der Schweiz.
- 190 PS, 178 Nm maximales Drehmoment
- In 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h
- Nur 3823 Exemplare gebaut
Die ersten Type R von Honda kamen 1992 ausschliesslich in Japan auf den Markt. Es waren NSX, weiss lackiert (in Erinnerung an den ersten Sieg in der Formel 1, 1965) und mit einem roten Badge versehen; sie erhielten zwar nicht mehr Leistung, wurden aber deutlich abgespeckt, das Fahrwerk für die Rennstrecke abgestimmt. Ab 1995 gab es dann, zuerst wieder nur in Japan, den Integra Type R, der dann nicht reichlich Spoilerwerk trug, sondern auch einen deutlich geschärften 1,8-Liter-VTEC-Vierzylinder mit 200 PS unter der Haube hatte. Der erste Civic Type R (EK9) kam 1997, wieder nur für Japan, ausschliesslich in Weiss.
Doch die Begehrlichkeiten waren gross, vor allem die Amerikaner wollten sie auch haben, diese Type R. Als erstes Modell wurde der Integra angeboten, in den USA ab 1997 als Acura Integra Type R, in Europa ab 1998 als Honda Integra Type R.
Und es war schon wunderbar, was da ausschliesslich in Weiss auf die Strasse kam. Der 1,8-Liter-Sauger mit VTEC-Ventilsteuerung kam auf 190 PS bei 8000/min und ein maximales Drehmoment von 178 Nm bei 7300/min. Die Kraftübertragung erfolgte über ein 5-Gang-Getriebe und ein 25-Prozent-Torsen-Sperrdifferential auf die Vorderräder. Der Integra Type R rannte in 6,7 Sekunden auf 100 km/h und maximal 234 km/h schnell.
Doch es war nicht allein der Motor mit seiner sensationellen Literleistung (106 PS/Liter) und seinem turbinenartigen Ansprechverhalten, der begeisterte. Honda hatte zudem die Karosserie an diversen Stellen verstärkt und das Fahrwerk deutlich verbessert, was den Integra Type R zur perfekten Basis für ein Gruppe-N-Rennfahrzeug machte. Die 1200 Kilo Leergewicht waren zwar nicht wirklich grossartig, doch da konnten die Käufer selber noch daran arbeiten.
Kunden und Fach-Magazine waren sich einig: Der Honda Integra Type R war damals der Fronttriebler mit dem mit Abstand besten Fahrverhalten. Doch der 4,4 Meter lange 2+2-Sitzer sah halt auch noch gut aus, war mit seinem wilden Flügelwerk ein Wolf im Wolfspelz. Und der Preis war auch noch einigermassen vernünftig, in der Schweiz kostete der Honda 36’900 Franken (1999).
Als die Produktion 2001 auslief und mit Ausnahme des deutlich zahmeren Civic Type R kein würdiger Nachfolger bereit stand, war der Aufschrei gross. Die insgesamt 3823 Honda/Acura Integra Type R wurden sofort Kult – und zu Sammlerstücken. Der amerikanische Acura Integra Type R (1997), den wir hier zeigen, wurde kürzlich für mehr als 150’000 Dollar versteigert.
In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier. Online entsteht ausserdem eine Reihe mit Kult-Autos aus Japan, schon behandelt haben wir: Nissan 240RS, Mazda RX-7, Subaru Impreza 22B STI, Toyota Supra Mark IV.