Allein schon in der Schweiz gab es vom Subaru Impreza Turbo der ersten Generation acht Sondermodelle. Wir schauen aber noch ein bisschen weiter, zeigen ein wahres Sammlerstück, den 22B STI.
- 426 Exemplare gebaut
- 2,2 Liter Hubraum, 280 PS
- Auch Colin McRae hatte einen
Vielleicht ist der Hype um die japanischen Youngtimer der Filmreihe «Fast & Furious» zu verdanken, vielleicht auch den Siegen (und Tragödien) in der Rallye-Weltmeisterschaft. Zuerst war in Japan wohl einfach eine gewisse Form von Patriotismus, doch dann schwappte die Welle auf die USA über, schaffte es vor wenigen Jahren auch nach Europa.
In der Schweiz hatte schon immer Subaru ein ganz besonderes Standing. Als die ersten Subaru 1979 hierzulande auf den Markt kamen, waren sie die 4×4-Pioniere – und hatten schnell einen ausgezeichneten Ruf. Doch nicht nur Bergbauern liebten ihre «Subi», es gab ja dann ab den 90er Jahren auch die Flügel-Monster, die eine völlig neue Klientel ansprechen konnte.
Der Subaru Impreza kam 1992 auf den Markt, im vergangenen Herbst wurde die unterdessen schon sechste Generation vorgestellt. Schon von der ersten Generation gab es die so genannten WRX-Modelle, zuerst nur für den japanischen Markt, in Europa wurden sie als Impreza Turbo bezeichnet. Die Übersicht über die sportlichen Varianten ist eine Doktorarbeit wert, allein in der Schweiz gab es zwischen 1996 und 2000 dazu noch acht Sondermodelle (GT Rally (1996), GT 555 (1996 und 1998), GT Collection Edition (1998), GT WRX (1999, 80 Ex.), GT SuperRacing (1999, 150 Ex.), GT RS (2000, 325 Ex.) und GT Blackstar (2000, 100 Ex.)).
Richtig heftig wird es dann, wenn man die rechtsgelenkten Varianten für Japan, Australien und England betrachtet, da sind es Dutzende – und einige davon längst Kultstatus erreicht. Und sind so richtig, richtig teuer geworden; es sollen im Rahmen unserer kleinen Serie «Kult aus Japan» dann und wann ein paar Beispiel vorgestellt werden, heute der 22B.
Davon entstanden 1998 für Japan 399 Stück, für den Rest der Welt noch einmal 25 Exemplare. Berühmt wurden sie auch deshalb, weil die damaligen Werksfahrer Colin McRae, Nicky Grist und David Lapworth ein Exemplar erhielten, das sie auch fleissig für Promotionen nutzten. 22B war die Bezeichnung, weil der 2-Liter-Turbo auf 2,2 Liter Hubraum vergrössert wurde, auch sonst noch ein paar feine Komponenten aus dem Rennsport erhielt, was seine Leistung auf stolze 280 PS brachte. Der gewaltige Turbolader verhalf dem «Subi» zu einem grossartigen Drehmoment.
Doch die bei STI (Subaru Tecnica International) gebauten Fahrzeuge erhielten noch weit mehr: Frontstossstange wie die Fahrzeuge für die Rallye-WM mit runden Nebelscheinwerfer-Abdeckungen, goldene 17-Zoll-BBS-Felgen (17×8,5JJ), breitere Reifen (235/40ZR17-Pirelli-P-Zero-Reifen), Kotflügelverbreiterungen vorne und hinten, Heckstossstange wie die Rallye-WM-Fahrzeuge, lackierte Seitenschweller sowie Türgriffe und Spiegel, einen richtig grossen, selber justierbaren Heckflügel, rot/weisse STI-Heckleuchten, 22B-Emblem an der Heckklappe, Heckscheibenwischer.
Klar, der Markt für rechtsgelenkte Subaru-Sondermodelle ist in der Schweiz wohl eher marginal. Aber es sind faszinierende Fahrzeuge, die unbedingt auch hier Beachtung verdient haben. Und auf einem sonst eher trockenen Markt sind diese Kult-Autos aus Japan wunderbare Farbtupfer, dieses feine Exemplar haben wir bei Silverstone Auctions gesehen. Und bitte nicht erschrecken, wenn Sie den Schätzpreis sehen.
In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier. Ansonsten entsteht hier eine kleine Reihe von Kultautos aus Japan, schon behandelt wurden der Nissan 240RS und der Mazda RX-7.