Man darf sie schon ein wenig bewundern, die Damen und Herren von der Oldtimer-Galerie Toffen BE. Trotz aller Widrigkeiten werden sie die traditionelle Frühjahrsauktion, die am kommenden Samstag, 28. März, stattfindet, durchführen. Ohne Publikum vor Ort, dafür mit allen technischen Hilfsmitteln, die in dieser so stark digitalisierten Welt zur Verfügung stehen. Und weil die üblichen Vorbesichtigungen nicht möglich waren, haben sie alle angebotenen Fahrzeuge auf den Lift genommen und davon kurze Videos erstellt, damit sich die Interessenten (und ihre Mechaniker) ein gutes Bild vom Zustand der angebotenen Fahrzeuge machen können. Positiv zu vermerken ist in diesem Zusammenhang sicher auch, dass die Angaben im auch online verfügbaren Auktionskatalog genauer und ehrlicher sind als andernorts. Es steht also einer spannnenden und inbesondere für die Bieter besonders interessanten Versteigerung nichts im Weg. Die genauen Angaben, wie das alles funktioniert und wie Sie mitbieten können, finden Sie auf www.oldtimergalerie.ch.
Das Automobil als Kulturgut
Es soll hier nicht geschrieben werden, dass die Chancen auf das eine oder andere Schnäppchen wohl gut sein dürften; die Preise in Toffen sind sowieso immer kundenfreundlich. Und vor allem sind die Chancen, dass man an dieser Auktion einen Klassiker ersteigern kann, der dem Käufer auch in Zukunft, jener Zeit danach, noch viel Freude bereiten wird, viel besser. Der Frühling kommt, Autofahren darf man ja noch, und eine Ausfahrt in einem Oldtimer ist in jeder Hinsicht deutlich lustvoller als das Verharren vor dem Home-Office-Bildschirm. Ausserdem sind diese Kulturgüter auf Rädern ja keine verderbliche Ware, sie behalten ihren Wert über Jahre (oder steigern ihn noch), man kann sich mit ihrer Geschichte beschäftigen, selber schrauben, die Liebste ausfahren, an den Bergsee oder zum Picknick. Und es muss dafür ja nicht gleich ein Ferrari – im Bild oben ein Testarossa von 1985, einer der seltenen Monospecchio – sein, es kommen in Toffen auch schöne Cabrios unter den Hammer. Oder ein Mini. Oder ein VW Bulli mit Doppelkabine und Pritsche, stilvoller lassen sich Gartenarbeiten nicht erledigen.
Klar, der Katalog war schon gedruckt sowie verschickt, die meisten der angebotenen Fahrzeuge standen bereits in Toffen, deshalb blieb der Crew um Reinhard Schmidlin nicht viel anderes übrig, als die Auktion durchzuführen. Aber wenn man den Enthusiasmus sieht, mit dem man sich in Toffen auf diese Aufgabe geworfen hat, um die vielen zusätzlichen Arbeitsstunden und all die organisatorischen Schwierigkeiten weiss, dann hat die Oldtimer-Galerie es schon auch verdient, dass man dieser Versteigerung ganz besondere Beachtung schenkt. Und noch besser: ein Fahrzeug ersteigert. Einem feinen Klassiker ein gutes, schönes Daheim bietet. Auch das ist eine Form von Solidarität.
Liebe Oldtimerfreunde, meine Meinung: absolute Katastrophe!
Porsche 911 ab Veteranenprüfung gekauft, und der ist nach 500 m (nicht km!) stehengeblieben. Der Benzinabschalter (als „extra-feature“) war nicht bekannt, was von absoluter Ahnungslosigkeit zeugt – wurde das Auto vor der Auslieferung nicht mal geprüft? Dann haben sich signifikante Mängel bei dem Porsche gezeigt (Ölleckage, Motor läuft nur auf 5 Zylindern, Bremsen ungenügend und so weiter, die Liste ist ca. einen Kilometer lang). Die Bereitschaft nachzubessern ist mangelhaft und halbherzig, stattdessen gibt es überhebliche Kommentare. Ein externer Experte hat sich die immer noch vorhandenen Mängel angeschaut und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Hier stimmt Preis/Leistung absolut nicht, und der Service ist mangelhaft.
Trauriger Tiefpunkt meiner Erfahrungen mit dieser Firma: Bei einer Benefizauktion zugunsten krebskranker Kinder im Rahmen der regelmässigen Oldtimerauktion hat die Oldtimergalerie noch 12% Auktionsgebühren auf meine Spende draufgeschlagen. Ich werde die Oldtimergalerie bestimmt nicht mehr unterstützen, sondern lieber direkt spenden.