Die auffallendsten Änderungen, die den Sauber-C36-Ferrari aufgrund des neuen Reglements prägen, betreffen die Breite, die Fahrzeuge werden von 1.80 auf 2 Meter verbreitert, die Reifen, es gibt um 25 Prozent breitere Reifen, die Flügel, Front- und Heckflügel werden ebenfalls breiter, sowie den Diffusor – der wird vergrössert. Insgesamt bedeutet das mehr Abtrieb, mehr Grip und damit schnellere Rundenzeiten. So ging es beim Konzept fürs neue Auto darum, den Luftwiderstandsbeiwert wegen der breiteren Reifen auf ein Minimum zu reduzieren sowie (trotz des auf 728 kg angehobenen Minimalgewichts) eine deutliche Gewichtsersparnis zu erreichen, wie etwa durch die neue Überrollstruktur. Beim Leichtbau ist man in gewissen Bereichen bis ans Limit gegangen. Das Aero-Konzept beinhaltet die Optimierung von Front- und Heckflügel sowie jene des Unterbodens. Kühler, Sidepads und Bodywork wurden so schmal wie möglich gefasst.
Mehr Abtrieb
Deutliche Fortschritte gab es auch punkto mehr Abtrieb. Dabei geht es auch darum, dass der Abtrieb, der übers Fahren generiert wird, in verschiedenen Streckenpassagen stabil bleibt. Der Technische Direktor Jörg Zander präzisiert die geänderte Entwicklungsprozedur: «Wir schauen mehr in Richtung -aerodynamische Stabilität. Dies im Gegensatz zur Maximierung des Abtriebs.» Der Sauber-C36-Ferrari ist ein Fahrzeug, das wegen des neuen Technikreglements von Grund auf neu konzipiert wurde. Es gibt kein Teil, das von seinem C35-Vorgänger übernommen werden konnte. Auch der Ferrari-Antriebsstrang, Konfiguration Abu Dhabi 2016, kommt erstmals im C36 zum Einsatz. Neu können in dieser Saison nur noch jeweils vier der bekannten sechs Einheiten eines Antriebsstrangs straffrei gewechselt werden. In den nächsten Jahren wird die Anzahl weiter reduziert, weshalb sich die Hersteller mehr auf die Standfestigkeit als auf den Topspeed ihrer Aggregate konzentrieren werden.
Bewährtes Team
Jörg Zander sieht im 2016er-Motor «ein bewährtes System, mit zu Beginn höherer Standfestigkeit». Zudem sei es bezüglich Konstruktions-Ressourcen bei der Entwicklungsplanung des C36 ein Vorteil gewesen, so Zander, weil man frühzeitig loslegen und das Motorumfeld definieren konnte, «weil man Aggregat und Getriebe kannte und wusste, welche Kühlanforderungen ans Aggregat geknüpft waren». Bei Sauber möchte man einen deutlichen Aufwärtstrend gegenüber dem letzten Jahr erkennen. «Unsere Zielsetzung ist es, dass wir uns im Mittelfeld etablieren», so Zander. Im Gegensatz zu 2016 werde man den Entwicklungsplan über die gesamte Saison hinweg umsetzen. «Doch wir müssen realistisch sein, denn unsere Referenz ist auf einem niedrigeren Niveau als bei der Konkurrenz. Eine Einschätzung im Vergleich zur Konkurrenz ist allerdings aufgrund der neuen Regeln fast nicht zu machen.» Man wird sehen. Zumindest schön ist es, das neue Auto …
Auch Williams zeigt, was in Zukunft geht
Nachdem das Traditionsteam Williams lange Zeit das einzige war, das keinen Termin für eine Präsentation des neuen Boliden bekannt gegeben hatte, zeigte der Formel-1-Rennstall als Erstes erste Bilder des neuen Autos. Das Auto, das 2017 die beiden Piloten Felipe Massa und der in Genf lebende «Rookie» Lance Stroll fahren werden. Neben den breiteren Reifen sind auch die breiteren Front- und Heckflügel, der zudem tiefer liegt, sowie das breitere Chassis zu erkennen. Sowohl die Lackierung als auch die Nase -ähneln dem Vorjahresauto. Gleichzeitig gab Williams bekannt, dass man das neue Auto am 25. Februar der Öffentlichkeit vorstellen wird.