Nach der Saison in der Formel E ist die Zukunft von Simona de Silvestro ungewiss. Dass die Schweizerin das Andretti-Team verlassen wird, steht so gut wie fest. De Silvestro wird allem Anschein nach Antonio Felix da Costa, der bislang für Aguri startete, weichen müssen. Die Formel-E-Zukunft der 27-Jährigen ist somit alles andere als besiegelt. Besonders klar wurde die Vertragsungewissheit beim finalen Saisonlauf in London, als das Team den Niederländer Robin Frijns als Fahrer für Saison drei bestätigte, sich jedoch nicht zu De Silvestro äusserte. Ob die Schweizerin überhaupt in der Formel E bleiben wird, steht noch nicht fest.
Wichtig für Zürich
Geht es nach dem Hauptsponsor der Serie, der Schweizer Bank Julius Bär, ist Simona de Silvestro für die Serie «extrem wichtig». Die gebürtige Thunerin wird in dem Sinn auch persönlich von der Bank Bär unterstützt. «Sie bringt eine ganz besondere Note in die Serie», sagt Marco Parroni, Co-Head Marketing Managing Director bei Julius Bär. Speziell auch im Hinblick auf ein Rennen in Zürich, das ja 2017 oder spätestens 2018 in der Limmatstadt stattfinden soll, wäre Simona de Silvestro als Serienbotschafterin extrem wertvoll. Vorab bei der Beschaffung der einen oder anderen Bewilligung ist in Zürich durchaus noch mit mehr oder weniger Opposition zu rechnen. «Ich habe viele Optionen in anderen Rennserien», sagt de Silvestro gegenüber «Motorsport.com» mit. Wichtig sei ihr, endlich bei einem konkurrenzfähigen Team zu unterschreiben. In der zweiten Formel-E-Saison sammelte sie vier Punkte und beendete die Meisterschaft auf einem enttäuschenden 17. Gesamtrang.
Back to the USA?
Insbesondere die US-amerikanische IndyCar-Serie sei auf de Silvestros Radar. «Natürlich ist meine Leidenschaft für die IndyCar gross. Ich habe viele Jahre in den USA verbracht und meine Karriere dort begonnen. Ich denke, dass ich mich dort auch weiterhin gut schlagen könnte», so de Silvestro. Zwischen 2010 und 2013 nahm sie an allen IndyCar-Rennen teil. In ihrem letzten Jahr konnte sie in Houston sogar einen Podiumsplatz einfahren. Das grösste Problem bei einer Rückkehr in die IndyCar-Serie könnten die Sponsoren sein. Bereits 2015 zwang der Geldmangel die Schweizerin zum Rücktritt, nachdem sie für zwei Grand Prix und das jährliche 500-Meilen-Rennen in Indianapolis in die USA zurückgekehrt war. Dass ein Abgang von de Silvestro ein grosser Verlust für die elektrische Rennserie wäre, steht ausser Frage. Aber eben, noch ist nicht aller Tage Abend …