Die Welt der Garagisten, sprich nahezu aller im Autogewerbe involvierten Betriebe befindet sich in einem gigantischen Wandel. Sei es punkto Technik, Handel, Service oder Aftersales – Letztere das zentrale Thema am Tag der Schweizer Garagisten in Bern. Veränderung, dieses Schlagwort schwang am wichtigsten Branchentreffen im Land durch alle Reden, Voten und Statements. Stefan Bratzel etwa, Direktor des Center of Automotive Management an der Fachhochschule in Bergisch Gladbach (D), brachte es plakativ auf den Punkt. Wer im Markt überleben und mitmischen will, sollte sich einmal in eine Hausgans hineindenken. Wenn die Gans ihren Bauern zum ersten Mal sieht, erschrickt sie. Nachdem der Bauer ihr Futter über den Zaun geworfen hat und das jeden einzelnen Tag der nächsten 1000 Tage aufs Neue tut, fasst die Gans unter den gültigen Rahmenbedingungen Vertrauen und gewöhnt sich an diesen Alltag. Auf empirischer Basis quasi. Und das just bis am 1001. Tag – wenn plötzlich neue Rahmenbedingungen herrschen, weil es nämlich einen Tag vor Weihnachten ist. «Der Tag, an dem sich die Gans am sichersten fühlt», so Bratzel, «ist ihr letzter.» Oder wissen Sie wie viele Dampflokomotiv-Hersteller überlebt haben, als der Wechsel auf Dieselloks kam? Nicht ein einziger. Bezogen auf den Wandel der Antriebe meinte Bratzel: «Wir rechnen damit, dass im Jahr 2030 rund 40 Prozent der Neuzulassungen Elektrofahrzeuge sind.» Das heisst, dass 60 Prozent Verbrenner bleiben. Der Diesel hingegen werde sich nur noch in höheren Segmenten halten können.
Impressionen zum Tag der Garagisten vom 15.01.2019