Gut gemacht: der Julius Bär Zürich E-Prix 2018 vom 10. Juni war ein voller Erfolg! Zwar müssen die Analysen der verschiedenen Beteiligten noch erstellt und publiziert werden, doch eine erste Bilanz aus der Ferne sei hiermit bereits erlaubt. Wenn man den Grund bedenkt, weshalb das Verbot von Rundstreckenrennen vor Publikum in der Schweiz überhaupt verhängt worden war, ist wohl keine Feststellung wichtiger als jene zur Sicherheit. Undenkbar, hätte sich ein Unfall auf der Strecke ereignet, in dessen Folge Zuschauer zu Schaden gekommen wären. Wohl nicht nur die notorischen Kritiker des Motorsports hätten sich zu Wort gemeldet. Hätte sich dieses Horrorszenario bewahrheitet, dieser E-Prix wäre wohl der erste, einzige und letzte in der Schweiz geblieben.
Fairerweise sei an dieser Stelle gleich gesagt, dass die zuvor geäusserte Befürchtung vielleicht nicht einmal den theoretischen Status erreichte. Denn, bitte vergleichen Sie dazu unsere Berichte zum E-Prix Zürich im Sportteil dieser Ausgabe, man vertraute auf die umfangreich getroffenen Schutzmassnahmen mit hohen Zäunen und massiven Betonelementen, die sich dann auch nicht zu bewähren hatten. Ob bei einem «Abflug» eines Rennautos oder Teilen davon ins Publikum diese Massnahmen Schlimmstes hätten abwenden können? Dies ist stark anzunehmen, denn schliesslich werden solche Schutzbauten nach menschlichem Ermessen konstruiert und geprüft. Und hier quasi für «mildernde Umstände» sorgte gewiss auch die Absenz von entzündlichen Treibstoffen. Wie unsere Gespräche zeigten, war man dafür auch auf die Gefährdung durch Strom vorbereitet.
Weshalb diese Fragen? Nein, es geht nicht um das Haar in der Suppe. Es war ein Superevent, und ein solcher E-Prix muss unbedingt wieder in der Schweiz stattfinden. Aber das Leben macht vorsichtig. Es wäre fast zu schön, wenn man jetzt einfach davon ausgehen könnte, dass es 2019 wieder zu einem solchen Rennen kommt. Da kann man nicht früh genug mögliche Gegenargumente aufgreifen und entkräften. Und «Gefährdungen» gehören hier dazu. Eine solche sind die Menschenmassen. Hier kam man vielleicht punktuell ans Limit, doch – Stand per Dienstag – ist in dieser Hinsicht auch kein grösserer Vorfall bekannt. Die Organisatoren sowie die Verantwortlichen der Stadt Zürich und des Weltautomobilverbandes FIA nahmen auch diese Hürde mit Bravour. Klar, vielleicht hatte man auch Glück, werden Kritiker sagen. Und ja, wäre das sich für den frühen Abend abzeichnende schwere Unwetter effektiv losgebrochen, wäre es vielleicht kritisch geworden. Doch nun kann man eben auf einen rundum gelungenen E-Prix Zürich zurückblicken, was toll ist.