NISSAN BRINGT NIPPON-POWER IN DIE FORMEL E

Mit Nissan tritt ein weiterer prominenter Player in der Formel E an. Die Serie legt an allen Fronten zu.

Nissan steigt als erster japanischer Hersteller in die Formel E ein. In einem Jahr, also zur fünften Saison (2018/2019), übernimmt der Big-Player die Formel-E-Lizenz von Allianzpartner Renault respektive Lizenzinhaber e.dams. Das ist jetzt offiziell. «Als Pionier im Bereich der Elektromobilität haben wir unheimlich viel über leistungsstarke E-Autos und Energiemanagement gelernt, wovon unsere Kunden künftig direkt profitieren. Nach Saison vier werden wir unsere Ressourcen auf die Formel 1 konzentrieren, um unsere hochgesteckten Ziele dort zu erreichen», sagt Thierry Koskas aus der Marketing-Abteilung der Renault-Gruppe.

Es war höchste Zeit

Der Nissan Leaf ist noch das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Insofern war für viele ein Einstieg der Japaner längst fällig. Das Formel-E-Debüt vermarktet der Autogigant unter dem Dach von Nissan Intelligent Mobility, einer auf drei Säulen fussenden Geschäftsstrategie, die definieren soll, wie Autos künftig gefahren, angetrieben und in die Gesellschaft integriert werden sollen. «Einen Namen wie Nissan in der Formel E begrüssen zu können, macht uns stolz», sagt Formel-E-Boss Alejandro Agag. «Dass nun der erste japanische Hersteller einsteigt, zeigt einmal mehr, wie global die elektrische Revolution aufgestellt ist und welch nachhaltiges Potenzial in ihr steckt. Japan ist ein hochtechnologisches Land, das eine der grössten Formel-E-Fan-Gemeinden überhaupt beheimatet. «Ich freue mich, das Nissan-Logo auf dem neu designten Auto in Saison fünf zu sehen.» Welche Konsequenzen die Nissan-Übernahme bei Re­nault e.dams hat, wird sich zeigen. Beide Fahrer – Sébastien Buemi und Nico Prost –  haben einen gültigen Vertrag bis zum Ende der fünften Saison. Doch da sind  auch andere Protagonisten im Rennen. Ein Kandidat ist laut «e-racing365» Jann Mardenborough, der einst aus der Gaming-Szene hervorging und seit fünf Jahren für Nismo, so der Name der Rennsportabteilung Nis­sans, auf der realen Rennstrecke antritt. Und nicht nur bei Nissan, auch bei BMW gibt man Gas. Wenn ab Ende 2018 erstmals ein in BMW-Farben lackierter Formel-E-Bolide auf die Strecke geht, will der bayerische Hersteller Audi und Co. vom ersten Rennen an herausfordern. Nicht zuletzt aus diesem Grund baut BMW schon zum Saisonauftakt in Hongkong das Engagement beim Formel-E-Team Andretti – ein halbes Jahr früher als erwartet – aus. Nach Informationen von «Motorsport.com» werden, ähnlich wie zuletzt bei Porsche und Dragon Racing, zusätzliche BMW-Ingenieure und -Mechaniker im Andretti-Kader an die Rennstrecke reisen. BMW erhofft sich dadurch neue Erkenntnisse, die dann in den ersten eigenen Antriebsstrang fliessen sollen.

Boss ist amused

Alles Neuigkeiten selbstverständlich, die Formel-E-Boss Alejandro Agag erfreuen. «Wenn wir vor vier Jahren vor dem  Start der Serie diese Entwicklung so prophezeit hätten, wären wir wohl nicht wirklich ernst genommen worden», sagt Agag. An der Formel E kommt man heute kaum noch vorbei. Audi, Renault, Jaguar und DS (Citroën) bekennen sich inzwischen klar zur Formel E. 2018 kommt BMW und ab 2019 stossen auch Mercedes und Porsche in den Kreis der FE-Hersteller. «Wir werden für den Moment aber nicht mehr als zwölf Teams zulassen», drückt Agag auf die Bremse. «Schon jetzt haben wir alle Erwartungen übertroffen. Als wir die Serie vorstellten, rechneten wir mit drei grösseren Konstrukteuren in Saison drei. Inzwischen sind es fast doppelt so viele.» 2016 stieg der Umsatz der Formel E, nicht zuletzt wegen namhafter Sponsoren wie Michelin, ­Visa, Mumm oder Allianz, auf über 100 Millionen Euro an. In den nächsten Wochen sollen weitere Schlüsselsponsoren vorgestellt werden. Allein mit den Eintrittskarten nahmen die Veranstalter zwischen 5 und 15 Millionen Euro ein. Trotzdem ist die Formel E noch nicht rentabel. Der spanische Unternehmer und ehemalige EU-Politiker Agag wird den Fokus in Zukunft darum auf die Übertragungs- und Marketingrechte legen, um die Formel E in den Bereich schwarzer Zahlen zu bringen. Aber auch die Austragungsorte der WM-Rennen sollen bald zur Kasse gebeten werden. Bislang übernimmt die Serie alle entstehenden Kosten der Events, künftig könnten jedoch auch die Städte selbst einen Teil der Rechte bezahlen – wie es in Montreal der Fall ist. Insofern kann man verstehen, weshalb Zürich, das ja 2018 in den Rennkalender aufgenommen werden möchte, vor wenigen Wochen etwas sehr voreilig verkündet hat, dass der e-Prix Zürich für Juni 2018 schon unter Dach und Fach sei. Klar ist: Wenn es Zürich 2018 nicht schafft, wird es nur noch massiv teurer und dann könnte der Traum vom E-Prix in der Schweiz und dem ersten Rundstreckenrennen seit 1954 endgülitg platzen. Unter anderem fehlt in Zürich jedoch nach wie vor die Genehmigung des Stadtrates.

Mehr TV-Präsenz

Abgesehen von all dem Guten gibt es noch mehr Grund zur Freude für Agag. Der Schwiegersohn des ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten José María Aznar konnte den Vertrag mit  TV-Partner Eurosport verlängern. «Jetzt kommt der Durchbruch. Mit dem Start in die vierte Sai

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