Ein Porsche 911 an der Hauskante? Ein Dutzend davon im Pool? Ineinander verschlungene Citroën, die in der Luft schweben? Warum nicht! Wer sagt, dass man Autos „nur“ zum Fahren benutzen darf. Chris LeBrooy weiss auf jeden Fall noch mehr damit anzufangen. Er nähert sich den Fortbewegungsmitteln von einer ganz anderen Seite und installiert sie als Kunstobjekte auf verschiedenste Weise in seinen 3D-Kulissen. Der schottische Produktdesigner, der in einem 10.000 Einwohner Städtchen lebt, hat schon für viele namenhafte Unternehmen Illustrationen angefertigt – besonders (und) anders aber sind vor allem seine freien Arbeiten. So zum Beispiel seine 3D-Animation „TOKYO“, in der der Künstler die reiche Autokultur Japans in bewegte Bilder fasst. Die fotorealistischen Kulissen, in denen die Autos schweben oder sich bewegen, haben etwas oft etwas Mondänes, Künstliches, Verlassenes. Trotzdem wirken sie anmutig und schön. So wie die darin platzierten Automodelle – seien sie von Honda, Porsche, Citroën oder auch namenlos, wie bei seiner Wohnwagenturm-Illustration mit dem Titel „Land Of The Free“.
Chris LaBrooy hat ganz sicher seinen eigenen Stil – irgendwie kommt man trotzdem nicht umher, sich an die Fotografien von William Eggleston erinnert zu fühlen. Farbe und Kompositionen spielen bei beiden eine herausragende Rolle. Aber auch die klassischen Automodelle und eine Art Retro-USA (wenn es bei Eggleston doch damals auch der normale Stil der Zeitepoche war) auf den Bildern beider Künstler lassen Parallelen erkennen. LaBrooy arbeitet weiterhin als Auftragsillustrator, seine künstlerischen Ausflüge aber sind die wirklich interessanten Arbeitsstücke. Wer weiss, vielleicht wird man mit seinem Namen bald eher Kunst als Kommerz verbinden. Entscheiden Sie selbst: