EINE NEUE SERIE IM E-ZEITALTER

Die Electric GT-Serie ist eine neue Serie mit viel Potenzial. Noch fehlt die Markenvielfalt.

Das Tesla Model S als elektrische Rennversion namens EDT Car V1.3.

In Monaco präsentierte Mark Gemmell stolz die Technik, die Philosophie und die Zukunft der neu gegründeten Electric GT Serie (EGT) und sprach von der beeindruckenden Power von Elektrofahrzeugen, der Veränderung von Energie- und Speichertechnologie und der gesellschaftlichen Rolle des Sports. «Wir wollen junge Menschen inspirieren, um in der Zukunft Positives zu sehen», sagt Gemmell. Er läutete mit diesen Worten  das «Age of Light» – das Zeitalter des Lichts – ein. Quasi als Pendant zu früheren Epochen wie der Steinzeit oder der Eisenzeit. Gemmell spielt damit auf die Verwendung der Sonnenenergie innerhalb der Electric GT Championship an. Interessant ist auch der Versuch, den Rennfahrer im Cockpit mit dem Fan  zu verbinden. Das bekannte Touch-Display des Tesla soll offensichtlich eine bedeutsame Rolle in der Electric GT spielen und nicht nur Fahrzeugdaten anzeigen. Es soll ein Portal zwischen Fan und Fahrer darstellen – ein Tor zur Kommunikation.

Wer schlägt Tesla
Nach den zunächst geplanten sieben Rennen möchte die EGT nach Süd- und Nordamerika und in den Nahen Osten reisen. Auch ein Einstieg verschiedener Hersteller sei ausdrücklich erwünscht – man sucht als Gegner für den Tesla. Gemmell riss darüber hinaus Themen wie das Laden von elektrischen Fahrzeugen oder den Batteriewechsel als wichtiges Thema für den elektrischen Motorsport an. Er freue sich darauf, so etwas auf den Strecken dieser Welt zu sehen, wenn man Zuspruch von Herstellern und der FIA bekomme.

Warum eine neue Serie?
Gemmell sprach in Monaco viel über Philosophie. Man müsse einerseits zurückgehen zu den Ursprüngen des Motorsports. Die ersten Autos hätten den Menschen gezeigt, dass etwas sehr Inte­ressantes mit unserer Technik geschehe und dass sie später selbst Teil davon werden könnten. Er legte ein Bild eines alten Ferrari auf und sprach davon, dass Firmen, die damals damit begannen, heute jene Marken seien, zu denen wir aufschauten. «Sie inspirieren uns, um unsere Ziele zu erreichen», hielt Gemmell fest. «Dieser Wandel geschieht heute wieder. Neue Marken tauchen auf und werden uns und unseren Kindern sagen, das dies die Richtung ist, in die wir gehen werden. Das ist unsere Zukunft.»

10 Teams und 20 Fahrer
Die Electric GT Championship ist eine neue Motorsportserie mit dem Ziel, nachhaltige Mobilität zu fördern. Sie wurde im März erstmals vorgestellt. Das erste Rennen soll im kommenden April oder Mai später stattfinden. Als Rennauto für die erste Saison wurde der Tesla S P85+ ausgewählt. Im ersten Jahr der Electric GT werden sich zehn Teams und zwanzig Fahrer auf sieben Rennstrecken messen. An den Rennwochenenden wird es ein 20-minütiges Training, ein 30-minütiges Qualifying sowie zwei Rennen mit je 60 Kilometern Distanz geben. Eines der Rennen findet am Tag statt, das andere bei Einbruch der Dunkelheit. Bei zahlreichen Rahmenveranstaltungen während des Wochenendes werden auch neue Technologien und Innovationen gezeigt. Fans werden die Rennen live auf Periscope, Twitch und YouTube streamen und über soziale Medien mit den Rennteams in Kontakt treten können.

 

Frentzen im Tesla «GT»

Heinz-Harald Frentzen, bekannt als ehemaliger Formel-1-Fahrer und Vizeweltmeister von 1997, hat das erste voll elektrische GT-Rennfahrzeug der Electric GT auf dem Circuit Paul Ricard in Südfrankreich getestet. Nach seiner Fahrt im modifizierten Tesla Model S namens EDT Car V1.3 gab der Deutsche sein Feedback an das Tesla-Team weiter. Im Fokus standen die neu und extra für die Electric GT entwickelten Rennreifen von Pirelli. Im Laufe des Tages wurden insgesamt 40 Runden absolviert, davon sieben mit Frentzen am Steuer. Der 49-Jährige ex-Formel1-Pilot (157 Rennen) zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung und den Ambitionen der EGT Championship, die er voll und ganz unterstützt. «Ich besitze schon seit Jahren einen Tesla. Umso mehr hat es mich gefreut, nun einen der ersten Rennboliden dieser Marke fahren zu dürfen», hält der Wahlschweizer fest.

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