DIE EHRLICHE SEKUNDE

"Ich wollte fühlen, verstehen und erleben, was dort geschieht. Wie erschöpft die Fahrer nach ihrem Einsatz sind. Wie enttäuscht, wenn sie verlieren. Und wie euphorisch, wenn sie gewinnen,“ sagt Martin Schoeller über sein Fotoprojekt mit den sechs Porsche-Piloten.

 

Es ging ihm darum, wie ein Rennfahrer aussieht, wenn er nach seinem Einsatz den Helm abnimmt. Was verraten seine Augen? Was machen Anspannung, Stress, Konzentration mit ihm? Die ersten Momente, wenn die Fahrer von der Rennstrecke kommen, hat sich Schoeller dabei zu Nutzen gemacht. Unter anderem nahm dabei Neel Jani in einer Studio-Box vor seiner Linse Platz. Die Fotos schoss Schoeller beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, die Idee dazu kam ihm aber schon am 19. Juni, beim Circuit de la Sarthe, wo Porsche den 18. Gesamtsieg seiner Le-Mans-Geschichte feierte. Die Fotos entstanden immer nach dem gleichen Muster: Helm und Sturmhaube ab, vor der Kamera Platz nehmen und gerade aus schauen. Der Schweiss wird nicht abgetupft, die Haare bleiben, wie sie sind. So sitzt auch Mark Webber mit ernstem Blick vor der Kamera. „Eben bin ich da draußen noch eine Stunde lang Achterbahn gefahren – und jetzt steht die Welt plötzlich still. Das habe ich in dieser Intensität noch nie erlebt“, sagt er danach.

Martin Schoeller hat schon viele bekannte Namen vor seiner Linse gehabt. Von Hillary Clinton über Justin Timberlake bis zu George Clooney. Immer geht es ihm dabei nach der Jagd um die ehrliche Sekunde, nach dem echten Gesicht. Bei seinen Porträts der Porsche-Piloten ist das eindrucksvoll gelungen. Wie er selbst das Fotografieren an der Rennstrecke erlebt hat und wie das ganze vor Ort aussah, sieht man am besten im Making of.

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