Es geschah im zweiten Trainingslauf. «Plötzlich hörte ich ein Geräusch und kurz darauf krachte es», erzählt Philip Egli. Grund der Disharmonie in PS-Moll: Der zweite Gang verlor ein Drittel seiner Zähne und sorgte derlei für ein fehlplatzierte Teile im Getriebe. Folglich war für den Titelverteidiger vor dem ersten Rennlauf Schrauben im ICE-Tempo angesagt. Eine komplette Getrieberevision stand an und das bitte sehr innerhalb von zwei Stunden. Schliesslich hat Mann es hingekriegt. «Umso mehr freut es mich natürlich, dass es mit dem Tagessieg doch noch geklappt hat», so der Zürcher.
Weit weg vom Rekord
Auch in diesem Jahr war der Bauführer, der sich das Schrauben am Auto in bemerkenswerter Manier selbst beigebracht hat , auf dem Waffenplatz in Frauenfeld nicht zu schlagen. Und dies, obwohl er deutlich langsamer unterwegs war als bei seinem Streckenrekord von 2:05,99 aus dem Vorjahr. «Warum weiss ich eigentlich auch nicht – aber meine Mitkonkurrenten waren zum Glück auch alle langsamer.» Allein an der unberechenbaren Witterung kann es nicht gelegen haben; denn andere «waren ja wiederum schneller als letztes Jahr», so Egli. Nun, vielleicht ein Lohn des Schicksals für die Parforce-Leistung auf und neben der Strecke, die Philip Egli da in Frauenfeld auf den Beton knallte.
Keine Zeit, um nervös zu sein
Eine besondere Affinität zur tendenziell langsamen Strecke in Frauenfeld hegt dieser nicht wirklich. «Nein, mit anderen Autos lief es mir hier nicht Besonders – aber mit dem Dallara scheint die Chemie zu stimmen.» In dem Sinn darf es am Wochenende in Interlaken BE durchaus so weitergehen. Allein – einen neuerlichen Kraftakt zwischen Training und Rennen müsste da dann nicht mehr sein. «Ich hätte nichts dagegen, wenn ich mich nur aufs Fahren konzentrieren kann», schmunzelt der sechsfache Slalom-Saisonsieger aus dem Vorjahr. Freilich tut es just der Fokussierung offenbar keinen Abbruch, wenn man die Mittagspause mit erfüllender Handwerksarbeit ausfüllt. Zeit zum Nervoswerden bleibt dazu so auf jeden Fall keine Zeit.