Ja, auch selbst fahrende Autos produzieren im Strassenverkehr Unfälle. So geschehen zum Beispiel am 14. Februar 2016, als die gegenseitige Verständigung zwischen einem Busfahrer und einem selbst fahrenden Auto von Google fehlschlug – verletzt wurde glücklicherweise niemand. An Bord des Autos war pflichtgemäss ein Testfahrer, der die Situation jedoch ebenfalls falsch einschätzte. Google erklärte, dass dies der erste Verkehrsunfall war, welchen eines ihrer Autos mitverursacht habe.
Insgesamt sechs Jahre wurden bisher in die vollautomatisierte Mobilität investiert und es scheint, als wäre ein fahrerloses Auto plötzlich nicht mehr ein so ferner Zukunftsgedanke. Während etwa 2,25 Millionen km an Testfahrten geschahen 17 kleinere Unfälle, wobei eingeräumt wurde, dass die Fahrer durch ihr Eingreifen mehrere Kollisionen verhindern konnten.
An der jährlich stattfindenden Veranstaltung SXSW (South by Southwest) gewährte Chris Urmson, Direktor des Self-Driving Car Projekts, Einblicke in die aktuellen technologischen Fortschritte. Er präsentierte des Weiteren spannende wie auch skurrile Ereignisse auf der Strasse und nahm zudem Stellung zum Unfall im Februar (ab Minute 21:35) und den dazugehörigen Rückschlüssen. In der Fragerunde in der letzten Viertelstunde beantwortete Chris Urmson viele Fragen, unter anderem eine angeblich sehr häufig gestellte und gleichzeitig moralische Frage, wie sich das Auto verhält, wenn es sich zwischen zwei Hindernissen (eine alte Dame gegenüber einem jungen Baby) entscheiden müsste. Leicht diplomatisch umschiffte er eine konkrete Antwort, indem er auf die extrem defensive Fahrweise der selbst fahrenden Autos hinwies, wodurch eine solche Situation möglichst vermieden werden soll. Das Ziel der Software sei es, möglichst alle Situationen vorauszusehen und das Auto dementsprechend reagieren zu lassen. Mittlerweile produziert sogar ein speziell dafür eingesetztes Team allerlei unvorhersehbare Verkehrssituationen, woran das Entwicklungsteam wiederum versucht, die Effizienz des Programms zu steigern.