Minimale Abmessungen und wenig Hubraum müssen nicht bedeuten, dass der Fahrspass ausbleibt. Ein exotisches Beispiel: Autozam AZ-1.
- Gebaut von 1992 bis 1994
- Nur 4392 Exemplare produziert
- 63 Turbo-PS, 720 Kilo
In den späten 1980er Jahren diversifizierte Mazda seine Vertriebskanäle auf dem japanischen Inlandsmarkt durch die Einführung von drei neuen Marken: Ɛ̃fini, Eunos und Autozam. Autozam nun war für die so genannten «Kei Cars» zuständig, steuerlich begünstigte Kleinstwagen mit Beschränkungen in Bezug auf Hubraum und Abmessungen, die nur in Japan angeboten wurden. Doch winzig und wenig Hubraum mussten ja nicht bedeuten, dass diese Fahrzeuge nicht auch Spass machen konnten. Das beweist ein Sportwägelchen mit Mittelmotor, Turbolader und Flügeltüren: Der Autozam AZ-1. Der nur 3,3 Meter lange und 1,4 Meter breite Zwerg war Mitte der 1980er Jahre als Konzeptfahrzeug von Suzuki entwickelt worden, wurde dann aber von Toshihiko Hirai, dem Vater des Mazda MX-5, neu konzipiert und ging im Oktober 1992 in Produktion.
Das Styling des AZ-1 war eine verkleinerte Verschmelzung der exotischsten Sportwagendesigns der damaligen Zeit, mit den seitlichen Lufteinlässen des Ferrari Testarossa und Flügeltüren, die denen des DeLorean DMC-12 ähnelten. Sein sportlicher Charakter wurde im Innenraum durch die lebendige Polsterung, das flache Lenkrad und die weiss abgesetzten Instrumente fortgesetzt. Der AZ-1, der mit dem Beat von Honda und dem Cappuccino von Suzuki konkurrierte, war das fortschrittlichste und teuerste der drei Modelle und verfügte über ein Rohrrahmenchassis mit Aluminiumwabenschotten, die mit Glasfaserplatten verkleidet waren. Mit einem geringen Leergewicht von nur 720 Kilo bot sein mittig eingebauter 63-PS-Dreizylinder-Turbomotor genug Power für ein fröhliches Fahrerlebnis.
Sein Preis von 1,49 Millionen Yen (damals ca. 12’000 Franken) machte den AZ-1 jedoch zu einem schwer verkäuflichen Auto gegenüber dem etwas teureren, aber fast doppelt so starken MX-5. Hinzu kam eine schwere wirtschaftliche Rezession in Japan kurz vor der Markteinführung, so dass Mazda innerhalb von zwei Jahren nur 4392 Exemplare verkaufte.
In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier. Online entsteht ausserdem eine Reihe mit diesen Kult-Autos aus Japan, die Zusammenfassung gibt es: hier.