Vom Porsche 968 Turbo S wurden wohl 14 Exemplare gebaut. Sie standen sich selber ein bisschen im Weg.
- 305 PS, 500 Nm maximales Drehmoment
- Schneller als ein 911 Turbo
- Damals wie heute unfassbar teuer
Der «Hausfrauen»-Porsche 924 sicherte mit 150’000 verkauften Exemplaren den Stuttgartern einst das Überleben, sein Nachfolger 944 war sogar noch erfolgreicher. Doch die Zeit der Transaxle-Porsche war in den 90er Jahren vorbei, obwohl der nach dem 944 folgende 968 mit seinem 3-Liter-Vierzylinder eigentlich ein wirklich feines Fahrzeug war. Nur noch 11’000 Stück konnten zwischen 1991 und 1995 an die Frau bzw. den Mann gebracht werden.
Dabei: Gerade auf der Rennstrecke machte der Serien-968 mit seinen 240 PS manch einen 911er nass. Ganz einfach deshalb, weil sein Fahrverhalten ausgesprochen neutral war. Das entging der Renn-Szene natürlich nicht, einige Teams wurden bei der Kundensport-Abteilung von Porsche vorstellig. Und dort war man wieder einmal willig, wie immer, wenn jemand mit ein paar Geldscheinen wedelte: Der Porsche 968 Turbo RS wurde auf den Weg gebracht. 350 PS, nur gerade 1200 Kilo. Ein Erfolg wurde diese Rennversion allerdings nicht, es entstanden gerade einmal drei Stück.
Doch weil man den technischen Aufwand schon betrieben, einen gewaltigen KKK-Turbolader an den Motor angepasst hatte sowie riesige Bremsen abgestimmt, plante man eine Strassen-Version, eine Kleinserie von 50, vielleicht 100 Exemplaren. 305 PS, 500 Nm maximales Drehmoment, in 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, gegen oben war erst bei 280 km/h Ende. Diese hervorragenden Fahrleistungen hatten aber auch einen herausragenden Preis: Mit 175’000 D-Mark war der Porsche 968 Turbo S kurzzeitig der teuerste Porsche überhaupt.
Kurzzeitig auch deshalb, weil der Porsche 968 Turbo S schlicht und einfach zu gut war – und schneller als der damals aktuelle 911 Turbo. Das durfte er sich auch intern nicht erlauben, also war nach nur 14 Exemplaren schon wieder Schluss. Dass diese Fahrzeuge heute sehr gesucht sind, versteht sich von selber. Aber sie kommen auch nur selten auf den Markt – in der momentanen Euphorie für klassische Porsche dürften die Preise unterdessen siebenstellig sein.
Es soll hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche» entstehen, bereits vorgestellt hatten wir den Porsche 911 T/R und den Porsche 928 Clubsport. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.