Vom Porsche 928 Clubsport wurden wohl nur 27 Exemplare gebaut. Man muss aber genau hinschauen, um dieses Sondermodell zu erkennen.
- Wohl nur 15 Stück an Kunden ausgeliefert
- 120 Kilo Gewichtseinsparung
- Tipp für Sammler
Als der Porsche 928 im März 1977 auf dem Genfer Salon seine Weltpremiere erlebte, war das Entsetzen nicht nur unter der gusseisernen Porsche-Fraktion gross. Zwar hatte schon der zwei Jahre früher vorgestellte 924 über eine Transaxle-Bauweise verfügt, doch der war mit seinem 2-Liter-Motor aus dem VW Transporter LT mehr etwas für die Hausfrauen. Porsche wollte den 928 zwar als Gran Turismo positionieren, aber trotzdem: Motor vorne, das war doch kein richtiger Porsche. Und dann noch dieses Design von Harm Lagaay und Wolfgang Möbius.
Rennfahrer als Werbeträger
Nun, über die Jahre wurde der Porsche 928 schöner. Und stärker. Und wurde irgendwann auch von den hartgesottenen Sportwagen-Fahrern als echter Porsche akzeptiert, was sich auch in ganz anständigen Verkaufszahlen niederschlug. Etwas mehr Promotion konnte der 928 aber immer brauchen, deshalb legte Porsche 1987/88 eine Sonderserie des 928 S4 auf, als Clubsport bezeichnet.
Vier Exemplare gingen an die damaligen Werkspiloten Jochen Mass, Derek Bell, Hans-Joachim Stuck und Bob Wollek. Die Idee war, dass die Rennfahrer das Fahrzeug nicht bloss testen sollten, sondern sich damit auch in der Öffentlichkeit zeigen, also Werbung machen. Derek Bell machte das besonders intensiv – er brachte seinen Porsche 928 Clubsport erst 18 Jahre später ins Werk zurück.
Nur 15 Exemplare verkauft?
Der Porsche 928 war als S4 ab 1987 schon ein sehr feines Fahrzeug, 5-Liter-V8 mit Vierventiltechnik, 320 PS, in 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 270 km/h schnell. Für den Clubsport übte sich Porsche in seiner ganz hohen Kunst des Weglassens: es wurde auf das Schiebedach und auf elektrisch verstellbare Sitze verzichtet. Es gab einen kleineren Kompressor für die Klimaanlage, einen leichteren Auspuff, keinen Heckscheibenwischer und auch keine Hecksonnenblenden. Ein vereinfachter Kabelbaum sparte Gewicht, genau wie der Verzicht auf eine PVC-Grundierung; leichtere Felgen aus einer Magnesiumlegierung komplettieren das Paket. Einige dieser Porsche 928 Clubsport mussten auch noch auf Radio und Zentralverriegelung verzichten. Dafür gab es einen Kleber oben am vorderen Kotflügel. Und selbstverständlich nur das manuelle 5-Gang-Getriebe.
Das mit dem Zahlen ist wieder so eine Sache. Wahrscheinlich gab es zuerst einmal vier Prototypen. Dann die schon erwähnten vier Exemplare für die Werkspiloten. Dann noch einmal vier Stücke für die Presse-Abteilung von Porsche sowie die hohen Herren in der Plüschetage. Bleiben noch 15 Stück für den Verkauf. Diese wurden wohl alle stark individualisiert bestellt, es gibt kaum zwei Exemplare, die gleich sind.
Preisanstieg bei den Porsche 928
Die Preise für die Porsche 928 sind in den vergangenen zwei, drei Jahren ganz allgemein stark angestiegen, für so einen sehr seltenen Porsche 928 Clubsport muss man folglich richtig tief ins Portemonnaie greifen. Für das Fahrzeug, das wir hier zeigen und das kürzlich bei Artcurial unter den Hammer kam, waren mindestens 320’000 Euro erwartet worden; bezahlen wollte sie aber niemand.
Es soll hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche» entstehen, bereits vorgestellt hatten wir den Porsche 911 T/R. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE.