Der Formentor ist das erste von Grund auf in Martorell (E) entwickelte Cupra-Modell und in der Schweiz klarer Bestseller der Marke. Während er in vielen Regionen in zehn Motor-Getriebe-Kombinationen im Leistungsbereich von 150 bis 310 PS im Angebot steht, beschränkt man sich in der Schweiz auf das obere Segment ab 190 PS. Im vierten Quartal des laufenden Jahres kommt jedoch eine weitere, besonders attraktive Motorisierung dazu: Der Formentor VZ5 mit dem 2.5-Liter-Reihenfünfzylinder, der mit 400 PS bereits den Audi-Modellen TT RS und RS Q3 zu munterem Temperament verholfen hat. In der Cupra-Variante bleibt seine Maximalleistung – mit gebührender Social Distance – auf 390 PS begrenzt. Nach dem VZ 2.0 TSI mit 310 PS ist der Neue das zweite Modell mit dem Beinamen VZ, was für das spanische veloz steht, also schnell bedeutet.
Freudespender Fünfzylinder
Die sportliche Optik hat der Formentor sowieso. Er ist zwar ein SUV, deutet aber schon mit der bescheidenen Höhe von 1511 und der Breite von 1839 Millimetern sowie mit den Felgen in Kupferoptik auf seine Fahrdynamik hin. Exklusiv für den VZ5: die zwei schräg übereinander angeordneten Endrohre und der Karbon-Heckdiffusor. Ausserdem gibt es die neue Farbe Taiga-Grau und eine neu gestaltete Motorhaube, die den Blick stärker auf den schwarzen Kühlergrill lenken soll. Für Fahrer und Beifahrer gibts neue Schalensitze, die fast unwiderstehlich zum Einsteigen und Losfahren einladen. Nicht neu sind die beiden Satellitenknöpfe für Motorstart und Fahrprogrammwahl am Lenkrad. Bemerkenswert ist auch die Anzeige des Totwinkelwarners in der von Tür zu Tür durchgehenden Leuchtleiste durch das Armaturenbrett.
Eine wahre Freude in allen Fahrsituationen ist der Fünfzylindermotor. Mit den 480 Nm lässt er sich im Normal-Modus drehzahlarm und entsprechend leise zum entspannten Cruisen nutzen, liefert aber im oberen Drehzahlbereich eindrücklichste Fahrleistungen. Ausserdem begleitet im Sport- und besonders Cupra-Fahrdynamikmodus ein charakteristischer Sound die Fahrt, wie ihn nur ein Fünfzylinder hinkriegt. Dieser hat den Ursprung in einer speziellen Zündfolge und natürlich in der Arbeit der Sounddesigner von Cupra.
Der Formentor VZ5 weckt also grosse Erwartungen, sowohl in Bezug auf die Fahrleistungen als auch hinsichtlich Wirkung des Torque-Splitter-Hinterachsgetriebes. Dieses soll die Antriebsmomente in Abhängigkeit der Fahrsituation und der Gripverhältnisse optimal auf linkes und rechtes Hinterrad verteilen und somit ein Optimum an Traktion und Agilität ermöglichen. Von den 50 Prozent Antriebskraft, die an die Hinterachse geleitet werden, können praktisch 100 Prozent über unabhängige Kupplungen auf das eine oder das andere Rad abgegeben werden. Damit wird eine Lenkunterstützung durch die Hinterachse erzwungen und das für Fahrzeuge mit Vorder- und Allradantrieb typische Untersteuern reduziert.
Drift-Modus für die Rennstrecke
Diese aktive, vollvariable Momentenverteilung auf die Hinterräder macht sich besonders auf Strassen mit vielen engen Kurvenkombinationen positiv bemerkbar, wo sich der VZ5 schon fast wie ein Sportwagen anfühlt. Bei zügiger Fahrweise erhöht der Torque-Splitter das Antriebsmoment auf das kurvenäussere Hinterrad, was die Neigung zum Untersteuern deutlich reduziert. So folgt das Fahrzeug präziser dem Lenkeinschlag, und am Kurvenausgang kann früher beschleunigt werden. Die kräftig dimensionierte Bremsanlage von Akebono mit Sechs-Kolben-Sätteln verzögert das Auto scheinbar mühelos.
Im Strassenverkehr nicht empfehlenswert – auf abgesperrter Strecke aber ein Garant für Fahrspass: der Drift-Modus. Damit lässt der VZ5 übersteuerndes Kurvenfahren zu, was allerdings Vollgasstellung benötigt, damit die Regelung überhaupt aktiv wird. Ausserdem erfordert das Driften mit einem Allradfahrzeug auch etwas an Übung, denn im Gegensatz zu nur hinterradgetriebenen Autos bedarf es weniger Gegenlenkbewegung.
Der Top-Formentor, dessen Produktion auf bloss 7000 Einheiten limitiert bleiben soll, ist erst gegen Ende Jahr verfügbar. Zum geplanten Verkaufspreis macht Cupra noch keine Angaben. Er wird aber wohl klar über dem bisherigen Topmodell mit 310 PS positioniert sein, das mindestens 50 000 Franken kostet. Auch zum Verbrauch gibt es noch keine Angaben.
Die technischen Daten zu diesem Modell finden Sie in der gedruckten Ausgabe und im E-Paper der AUTOMOBIL REVUE.
ein SUV mit Driftmodus – darauf hat die Welt gewartet; aber wenn solche Ikonen wie die Elise verschwinden ist es nicht wunderlich, wenn die neue Generation nicht mehr weiss wie sich sportliche Autos anfühlen..