Es war ein seltsamer Wagen, den Peugeot da 1965 auf die Rennstrecke von Montlhéry schickte. Eigentlich war er einmal ein von Pininfarina entworfenes Cabriolet (siehe: Bild unten) gewesen, doch die Entwicklungsabteilung verpasste dem Fahrzeug eine sehr blaue Lackierung und eine deutlich aerodynamischere Form. Platz gab es nur noch für eine Person, die Sitzposition war sehr tief, das Lenkrad stand aber wie in allen Peugeot 404 sehr hoch und auch noch ein wenig schief. Unter der Haube brummte ein 2,2-Liter-Diesel, den es so in der Serie nicht gab (dort mussten dem Selbstzünder 2 Liter Hubraum und 64 PS ausreichen). Das Ziel waren: Rekorde.
Und die schaffte der Peugeot 404 Record Diesel auch, in 31 Stunden nagelte er 5000 Kilometer weit, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 160 km/h entsprach. Und ihm 22 Weltrekorde einbrachte. Zwei Wochen später und mit nur noch 2 Liter Hubraum schaffte der Peugeot in 72 Stunden dann 11’627 Kilometer, also einen Schnitt von 161 km/h – und folglich noch mehr Rekorde. Er bewies damit, dass auch ein Diesel ganz flott konnte.
Schon im März 1961 hatte die AR den grossen Langzeit-Test der braven 404-Limousine veröffentlicht. 10’000 Kilometer waren die AR-Tester gefahren – und sie waren komplett begeistert vom Franzosen. «Der Wagen hat durch seine Qualitäten echten und dauernden Enthusiasmus zu erzeugen vermocht», schrieben sie als Fazit. In der aktuellen Klassik-Beilage der AR findet sich der gesamte, sehr ausführliche Text – der unbedingt lesenswert ist.