Deutlich weniger Verkehr auf Schweizer Strassen

VERKEHR Die Schweizer Strassen leeren sich immer mehr. Es kommt deshalb auch zu deutlich weniger Unfällen - obwohl auch schneller gefahren wird.

Offizielle Zahlen gibt es vom Bundesamt für Strassen (Astra) zwar noch keine, doch Zählungen verschiedener Stellen zeigen auf, dass das Verkehrsaufkommen auf den Schweizer Strassen deutlich abgenommen hat. Seit der Bundesrat am 16. März die «ausserordentliche Lage» ausgerufen hat, also viele Geschäfte, Restaurants und Freizeit-Vergnügungen geschlossen bleiben müssen, ist der Verkehr je nach Schätzungen zwischen 20 bis 40 Prozent zurückgegangen. Die Berner Tageszeitung «Der Bund» hat über Quellen von Google Maps errechnet, dass man derzeit für die Strecke zwischen Bern und Zürich zur Hauptverkehrszeit 12 Minuten weniger braucht (96 anstatt 108 Minuten). Durch den Gotthard-Tunnel fahren weniger als 50 Prozent des sonst zu dieser Jahreszeit üblichen Verkehrs.

Das hat auch sehr positive Auswirkungen, so ist etwa im Kanton Solothurn die Zahl der Verkehrsunfälle zwischen dem 15. und 25. März um die Hälfte zurückgegangen. Ähnliche Zahlen vermelden auch die Kantonspolizei der Kantone Aargau und Zürich. Dafür kommt es anscheinend zu mehr Übertretungen durch zu schnelles Fahren – der Kantone Bern führt seine Geschwindigkeitskontrollen weiterhin wie geplant durch.

Über das deutlich geringere Verkehrsaufkommen klagen auch die Taxi-Fahrer. Bei den Selbständigerwerbenden, die rund zwei Drittel der rund 12’000 Schweizer Taxifahrer ausmachen, seien die Umsätze um 95 Prozent eingebrochen, erklärt der Zürcher Taxiverband. Im Gegensatz etwa zu Wirten und Coiffeusen erhalten sie aber vom Bund keine Entschädigung, ganz im Gegenteil: es besteht eine Beförderungspflicht. (Bilder: www.curves-magazin.com)

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