„Wir haben uns für eine Europa-Tournee entschieden, um das Auto den Menschen näher zu bringen“, sagt Lukas Hasselberg, der PR-Verantwortliche von Opel für die Schweiz und Österreich. Ganz dem Leitgedanken folgend, wonach die Zukunft allen gehört. Die «Automobil Revue» hatte die Gelegenheit, ein paar Runden im Opel der Zukunft mitzufahren. Das Steuer übernahm Toni Bailey, einer der Väter des Konzepts und für die hoch komplexe Elektronik verantwortlich, für einen essenziellen Teil des Future-Autos also. Apropos Runde: Aus Designgründen hat das Conzept Car keine Lenksäule – die Richtungswechsel der Räder erfolgen elektronisch. Zusammen mit den 17-Zoll-Rädern, die extrem wuchtig wirken, ergibt das einen überschaubaren Wendekreis. Wichtiger als der Wendekreis ist allerdings die Front. Der Opel-Vizor wird in den 2020er-Jahren das Gesicht der Opel-Modelle prägen. Der LED-Blitz, der in verschiedenen Farben über den Betriebszustand des Fahrzeugs informiert, die LED-Matrix-Scheinwerfer, das Tagfahrlicht sowie die Kameras und Sensoren, die für Assistenzsysteme und autonome Fahrfunktionen benötigt werden, liegen alle hinter getöntem Plexiglas. Jeannette Finger aus dem Opel-Designteam beschreibt die New Germanness, die das Design des Wagens prägt, kurz und bündig so: «Resoluter Verzicht auf Schnörkel, Fokus auf Präzision und Funktionalität. Klare Proportionen, technische Formen, handfeste Materialen.» Opel habe schon immer Wert darauf gelegt, Autos zu entwickeln und bauen, die «Freunde der Menschen» sein sollen, etwa bei der Lancierung des Full-Size-Airbags oder des Dreiwege-Katalysators, betont Hasselberg. Das solle auch in Zukunft so bleiben.
Schon im Grandland
Wie muss man sich die Entwicklung so eines Konzeptfahrzeuges vorstellen? Jeanette Finger erklärt: «Wir entwickeln mit Response auf dem Markt und die Kunden. Die Designsprache reflektiert das, was um uns herum ist.» Fragt man die Techniker, wie denn die Zusammenarbeit mit den Designern bei so einem Projekt verlaufe, tönts, um es nett zu formulieren, schnell einmal so: «Die ticken völlig anders.» Nicht selten ergibt sich aus dem Anspruch, alle modernste Technik unterzubringen und dabei dem ästhetischen Anspruch der Designer gerecht zu werden, ein fruchtbarer Prozess: «Es ist ein Geben und Nehmen», sagt Finger. «Wir wollen die Formsprache entwicklen, die Technik will alle ihre Features unterbringen.» Daraus ergebe sich indes ein positiver, inspirierender Prozess, aus dem etwa der Vizor entstanden sie. Unumwunden gibt Jeanette Finger zu, dass ihr dieser Teil des Autos, der das Gesicht von Opel in Zukunft prägen wird, besonders mag. Und wann werden nun die ersten technischen oder ästhetischen Features in die Serie einfliessen? «Einige sagen, man sehe schon beim Grandland Inputs des GT X Experimental. Sicher werden alle kommenden Modelle die DNS dieses Autos in sich tragen.»