Der Genfer Autosalon – offiziell auf Englisch: Geneva International Motor Show (Gims) – verändert sich auch trotz 2018 jetzt bereits 88. Ausgabe dauernd: «Ich glaube, wir haben einige gute Veränderungen vorgenommen», erklärte Salondirektor André Hefti (vgl. das Interview unten) dementsprechend am Medieninformationsanlass am vergangenen Mittwoch in Zürich.
Womit man aber trotz den Modifikationen auch bei der Gims 2018 unverändert rechnen kann, ist eine Fülle an Premieren. So werden vom 8. bis 18. März – die Pressetage sind der Dienstag und der Mittwoch zuvor – in den Genfer Palexpo-Hallen durch rund 180 Aussteller auf einer Bruttostandfläche von rund 106 000 m2 (netto 73 353 m2) über 100 Welt- und Europapremieren gezeigt.
Einzelne Hersteller winkten ab
Ein Thema beim Salon Genf 2018 ist die Absenz einzelner Marken. OK-Präsident Maurice Turrettini: «Mehrere Hersteller erklärten uns, dass man eine lückenlose Präsenz an den grossen Automessen nicht mehr als notwendig betrachte.» André Hefti führte an der Salonpressekonferenz aus, dass man die Absagen «für Anpassungen bei der Standzuteilung und zur besseren Lenkung der Besucherströme nutzte».
André Hefti: «Dass sich Peugeot und Citroën nun einen Stand teilen, ist neu. Vom so frei gewordenen Raum profitieren Jaguar und Land Rover, sie haben mehr Fläche. Und den früheren Opel-Standort übernimmt Aston Martin.» Was man trotz dem Wandel in Genf (noch) nicht sehen wird, ist eine erhöhte Präsenz chinesischer Marken. «Die Chinesen sind sich bewusst, dass für Messen in Europa ihre Autos absolut top zu sein haben. Und weil sie wissen, dass sie mit anderen Herstellern verglichen werden, scheinen sie mit solchen Teilnahmen noch zurückhaltend zu sein», erklärt André Hefti.
Alle aktuellen Trends an der Gims 2018
Salondirektor Hefti präzisiert am Beispiel von Geely, dass man chinesische Marken aber nicht nur auf ihre sichtbare Präsenz reduzieren kann: «Geely ist nicht Ausstellerin, doch als Besitzerin von Volvo und Polestar ist man trotzdem in Genf.» Neuling Polestar wird übrigens nicht zusammen mit Volvo in Halle 6 auftreten, sondern man hat in der Halle 5 den vorigen Standort von Aston Martin übernommen. Und dann ergänzt Hefti, dass ein reges Interesse aus China an der Gims besteht: «Ich habe mehrere Termine mit chinesischen Marken, welche schon bald in Genf präsent sein möchten.»
Aktuelle Megatrends in der Autowelt sind nebst China die Elektrifizierung sowie die Digitalisierung und das autonome Fahren. Und auch diese Themen werden an der Gims 2018 vertreten sein. Beispiele hierfür sind als Weltpremieren etwa die Elektroversion des Hyundai-SUV Kona, der überarbeitete Mitsubishi Outlander Hybrid oder die Crossoverstudie Concept Vision X von Škoda. Eine der vielen Europapremieren ist etwa der Nissans Leaf.
Der CES mit der IFA Paroli bieten
Bekanntlich werden die klassischen Automessen gerade in den zuvor genannten Bereichen durch Elektronikmessen wie etwa die CES in Las Vegas (USA) konkurrenziert. Und auch darauf hat man in Genf eine Antwort. So wird am ersten Gims-Pressetag am 6. März die Kooperation «Shift Automotive» des Autosalons Genf mit der Internationalen Funkausstellung (IFA) Berlin (D) präsentiert. «Wir wollen, dass das Auto nach Berlin geht und die Elektronik nach Genf kommt», erklärt dazu Salondirektor André Hefti. Los geht es in Genf aber schon am 5. März. Mit der Wahl des «Car of the Year 2018» nominiert sind: Alfa Romeo Stelvio, Audi A8, BMW 5er, Citroën C3 Aircross, Kia Stinger, Seat Ibiza und Volvo XC40.
Wie diese Autokür, haben die Sonderausstellung von TAG Heuer in Halle 3 und die Aktion «CO2tieferlegen» von Energie Schweiz schon Tradition in Genf. Mit der App «Salon Car Collector» des Presenting-Partners Bundesamt für Energie (BFE) kann man am Salon energieeffiziente Fahrzeuge fotografieren, sammeln und an einer Verlosung teilnehmen. Unverändert wird auch in diesem Jahr der Autosalon von einem Bundesrat eröffnet werden, am 8. März um 10 Uhr ist die Reihe an VBS-Vorsteher Guy Parmelin.