Ab 3:56 gibt es im Video die Story zum „DDR-Porsche“ zu sehen.
Einen echten Porsche in der DDR zu erwerben ist damals unmöglich. Und so beginnen Knut und Falk Reimann, beide Fahrzeugbaustudenten in Dresden, mit Einfallsreichtum, ausgedienter Kriegstechnik, in vielen Stunden Arbeit ihr Traumauto zu bauen. Unterstützung bekommen sie dabei vom Karosseriebaubetrieb Lindner.
Doch Porsche wird nicht nur durch seine schöne Hülle definiert, vor allem sein Innenleben, sprich Motor, gibt ihm seinen Charakter. Und so steuern die Brüder für den ersten Ausflug das Werk der Marke in Zuffenhausen an. Dort wird der Wagen mit Skepsis, und aufgrund seiner schwachen Motorisierung, auch mit Spott bedacht. Als Ferry Porsche jedoch persönlich von dem Besuch erfährt, sorgt er dafür, dass der „DDR-Porsche“ eine angemessene Motorisierung erhält – auch wenn er sich anfangs über die Nachricht eines Porsche-Imitats erst weniger erfreut zeigte.
Originale Kolben, Zylinder und Vergaser werden daraufhin nach West-Berlin geliefert, wo die Brüder die Teile abholen und über die Grenze in die DDR schmuggeln. Nach deren Einbau sieht das Coupé der Reimanns nun nicht mehr nur aus wie ein Sportwagen, sondern fährt auch über 130 km/h.
Die Brüder beginnen ab 1954 dann eine Reise durch Europa, die 1961 wegen eines Fluchtversuchs für zwei Jahre im Stasi-Gefängnis endet. Ihr „Porsche“ wird ihnen abgenommen und bleibt verschollen.
Ein Exemplar ist vor einiger Zeit jedoch wieder aufgetaucht und der Österreicher Alexander Fritz hat sich dessen Restauration gewidmet. Insgesamt gab es eine Mini-Serie von 13 „Lindner-Porsche“, wie der Porsche-Eigenbau genannt wurde. Wenigstens einer von ihnen kann nun wieder in Aktion treten.