UNDERCOVER

Wie kommuniziert ein autonomes Fahrzeug mit anderen Verkehrsteilnehmern – allen voran den menschlichen, ob nun zu Fuss, mit dem Rad oder auf andere Art und Weise unterwegs?

Diese Frage stellte sich Ford und entwickelte zusammen mit dem US-amerikanischen Virginia Tech Transportation Institute ein Lichtsignal-System. „Wir müssen Lösungen für die Herausforderung finden, dass irgendwann kein menschlicher Fahrer mehr hinter dem Steuer sitzt. Es geht darum, wie wir natürliche, menschliche Gesten wie etwa ein Kopfnicken oder ein Winken ersetzen können (…)“, sagt John Shutko, Human Factors Technical Specialist bei Ford. Lesbare Informationen fielen schnell als Kommunikationsmittel durch, da dies voraussetzen würde, das alle Verkehrsteilnehmer die gleiche Sprache sprechen würden. Auch die Entwicklung von neuen Symbolen wurde nicht befürwortet, weil sie nicht erkannt werden. Am Ende konnte man sich auf Lichtsignale einigen, da diese für Abbiege- und Bremsanzeige bereits Standard und allgemein akzeptiert sind. Nach der Entwicklung ging es also in die Testphase – und hier wurde auf einen Trick zurückgegriffen: Zwar sah das Auto so aus, als ob es keinen Fahrer hat, tatsächlich aber befand dieser sich hinter einem „Sitzkostüm“ und konnte so jederzeit auf die Verkehrssituation reagieren. Für die Bewertung realer Begegnungen zwischen dem Fahrzeug und anderen Verkehrsteilnehmern ist die Illusion eines autonom agierenden Autos jedoch unerlässlich. Nach 1.600 Meilen und 150 aufgezeichneten Videostunden und 1.650 aktivierten Lichtsignalen später ist die Testphase abgeschlossen und sind genug Daten gesammelt wurden. Diese werden nun ausgewertet und zusammen mit Internationalen Organisation für Normung sowie der SAE International für die Schaffung eines normierten Industriestandards herangezogen. „Um sich auf eine Zukunft mit selbstfahrenden Automobilen vorzubereiten, müssen wir alle zusammenarbeiten“, sagte Shutko. „Deshalb entwickeln und befürworten wir Industriestandards, die von allen Herstellern übernommen werden, um sie im gesamten Bereich selbstfahrender Fahrzeuge anzuwenden“

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