Sebastian Vettel hetzte ihn bis zur Ziellinie über den Kurs am Schwarzen Meer, doch als in Sotschi die Zielflagge flatterte, hat Valtteri Bottas im Rahmen seines 82. Formel-1-Rennens seinen ersten Sieg unter Dach und Fach. «Ach, du Scheisse, es hat ein bisschen gedauert, was?», funkte der Finne darauf ans Mercedes-Team. Sebastian Vettel blieb auf Platz zwei, der zweite Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen wurde Dritter, vor Lewis Hamilton. Letzterer war mit gehörigem Abstand der geschlagene Mercedes-Pilot. Damit führt Vettel die WM nach 4 von 20 Rennen an und vergrössert seinen Vorsprung: 86 Punkte hat Vettel jetzt auf dem Konto, 73 sind es bei Hamilton. Bottas folgt mit nun 63 Punkten, Räikkönen ist Vierter mit 49 Punkten.
«Hat sich gelohnt»
«Es hat über 80 Rennen gedauert, aber es hat sich gelohnt zu warten», meinte der strahlende Sieger. Vettel, von der Pole Position losgedüst, war sich im Klaren darüber, wo und wann er das Rennen verloren hatte. «Schade, dass ich nach dem Start nicht vorn bleiben konnte. Mein Start war eigentlich in Ordnung.» Die Führung verlor er dennoch schnell an Bottas. «Dass er so vorbeischiesst … das hat er geschickt gemacht», lobte der vierfache Weltmeister. Auf der Strecke in Sotschi fühlt sich Bottas besonders daheim. Als Fahrer von Williams war er auf dem in den olympischen Park der Spiele 2014 eingebetteten Rundkurs vor drei Jahren Dritter und 2016 Vierter geworden. Auch in der vorletzten Saison hatte er bis in die Schlussrunde auf Platz drei gelegen, als er nach einer durch Räikkönen verschuldete Kollision zur Aufgabe gezwungen wurde.
Hamilton beschwert sich
Lewis Hamilton seinerseits kämpfte mit seinem Dienstwagen. «Mit dem Auto und der Reifentemperatur stimmt was nicht», funkte der Brite, der die ersten zwei Grands Prix von Russland gewonnen hatte. «Lewis, wir sind an der Grenze mit den Temperaturen, aber tu, was du kannst. Das ist ein gutes Tempo», bekam der Engländer von seiner Box zur Antwort. «Ich versuche, ein Rennen zu fahren», war die Antwort des Briten. Das gelang mehr schlecht als recht. «Warum wird mein Auto zu heiss, Leute. Ich fühle mich, als sei mein Rennen zu Ende», klagte Hamilton nach 16 Runden. Weitere zwei Umläufe später fuhr er die bis dahin schnellste Runde.
Schnell von 20 auf 17
Das Feld war schnell von 20 auf 17 Fahrer reduziert. Fernando Alonso blieb im McLaren schon am Ende der Formationsrunde wegen erneuter Motorprobleme stehen und konnte gar nicht starten. Kurz nach Beginn war der Arbeitstag von Romain Grosjean im Haas und Jolyon Palmer im Renault passé. Der für Frankreich fahrende Genfer und der Engländer kamen sich in der zweiten Runde ins Gehege. Die Kollision machte den Auftritt des Safety-Cars nötig.