EDITORIAL: DER DIESEL HAT NOCH IMMER ZUKUNFT

Was hatte er letztes Jahr im Zuge des im September 2015 durch das Schuldeingeständnis des Volkswagen-Konzerns gegenüber der US-Umweltbehörde EPA ans Licht gekommene Diesel-Skandals nicht alles einstecken müssen: der Dieselmotor. Häme ergoss sich über den Selbstzünder – und VW. Zweifellos sah der Diesel schon bessere Zeiten als 2016. In der öffentlichen Meinung schon fast kaum mehr wahrnehmbar waren seine unbestrittenen Vorzüge. So war und ist er gerade für lange Fahrten eine ideale Motorisierung. Mit einem solchen Aggregat wird quasi jede Limousine zum «Kilometerfresser». Und dass man dabei nicht nur vom kernigen Drehmoment zu profitieren vermag, sondern auch von einer ausgesprochenen Laufruhe, was unzweifelhafte Komforteigenschaften sind, spielte in der Wahrnehmung keine Rolle mehr. Und dass er – ja, es gibt auch negative Punkte wie die Stickoxide und der Russ – weniger Kohlenmonoxid ausstösst und vor allem gegenüber dem Benziner in der CO2-Bilanz vorteilhafter ist, wurde auch vergessen.

Getreu dem Motto «Wer den Schaden hat, erntet den Spott» wurde das Image des Diesels mehr und mehr malträtiert. Und was geschah zeitgleich an der Verkaufsfront? Einbrechende Umsatzzahlen und durch die öffentliche Hand zu stützende Autohersteller? Gar ein Konkurs von Volkswagen, DEN Übeltätern? Alles nein! Der gescholtene Diesel zeigte sich mehr oder weniger unbeeindruckt. Klar, es gab sicher eine gewisse Rallye und es wurden Federn gelassen, doch der Diesel ist alles andere als tot. Eben getreu einem zweiten Motto: «Totgesagte leben länger.» Nun haben wir in dieser Nummer die Situation des Dieselantriebs etwas genauer angeschaut. Wir formulierten mehrere Fragen, welche wir einigen Auto- und Mobilitätsexperten stellten. Dabei ging es darum, dass man sich auch «negativ» über den Diesel äussern sollte bzw. konnte. Schliesslich scheidet er – und wohl auch der VW-Konzern – die Geister und wird dies wohl auch künftig tun. Man muss zur Ehrenrettung von VW aber in diesem Zusammenhang klar festhalten, dass nicht nur Volkswagen Probleme mit der Normenerfüllung Mühe hat bzw. eben hatte. Dann darf man gespannt sein, wie sich die Messungen unter realen Fahrbedingungen bewähren werden. Doch auch damit wird der Diesel weiter leben.

 


 

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INHALT 

AR 4/2017

 

TITELTHEMA

Diesel-Affäre: Wer ist denn nun der Sündenbock?

AUTO & HANDEL

Mont-Blanc-Zentrale

AGVS: Garagisten blicken in eine elektrische Zukunft

NEUHEITEN

Der Pirelli-Kalender 2017

TESTS UND FAHRBERICHTE

Nissan Micra: Der Kleine wird immer grösser

Hyundai i30: Selbstbewusst geworden

SPORT

Rallye-WM: Ogier gewinnt bei Ford-Debüt die «Monte»

Daytona 24: Rolf Ineichen und «Lambo» am Klassiker

24-Stunden-Serie: Daniel -Allemann auf der Überholspur

RUBRIKEN

Impressum, Leserbriefe, Agenda

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