AUCH EIN SCHWEIZER IM SIEGERAUTO

Mit dem 48-jährigen Daniel Allemann sass auch ein Schweizer im Sieger-Porsche des Auftaktrennens zur 24-Stunden-Serie in Dubai.

Mit einer starken Vorstellung zum Saisonauftakt sicherte sich die Mannschaft von Precote Herberth Motorsport den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Dubai. In einem Marathon bei Temperaturen von über 20 Grad sah das Fahrergespann mit dem Schweizer Daniel Allemann aus Breitenbach, Ralf Bohn, Porsche-Werksfahrer und Langstrecken-Weltmeister 2015 Brendon Hartley aus Neuseeland sowie Alfred und Robert Renauer die Zielflagge nach 24 Stunden als Sieger. «Wahnsinn, wir haben es geschafft. Unser erster Sieg bei den 24 Stunden von Dubai», jubelte der strahlende Sieger Alfred Renauer bei der Ziellinienüberfahrt seines Bruders Robert. Hinter dem bayerischen Team lag ein nervenaufreibendes Rennen auf der 5.377 Kilometer langen Strecke am Persischen Golf.
Für die Sieger ging es nach einer hart umkämpften Qualifying-Session aus der zweiten Startreihe los. Fehlerfrei pilotierte Startfahrer Robert Renauer seinen Porsche 911 GT3 R durch die ereignisreiche erste Stunde des Rennens. Bereits in der vierten Rennstunde gelang es dem Rennstall aus Jedenhofen (D) erstmals, die Führung des 95 Wagen starken Feldes zu übernehmen. Von diesem Zeitpunkt an, liess sich die Porsche-Mannschaft nicht mehr von der Spitze verdrängen und meisterte auch schwierige Rennsituationen mit Bravour. Für Precote Herberth bildet der Triumph in den Vereinigten Arabischen Emiraten den fünften Gesamtsieg bei einem Langstrecken- und dem ersten Rennen in der Wüste von Dubai überhaupt. «Was für ein Start in die Motorsport-Saison 2017», freute sich Robert Renauer. «Wie im vergangenen Jahr bildete unsere Mannschaft auch bei diesem Rennen eine starke Einheit. Alle Handgriffe haben gepasst und wir hatten keine nennenswerten Probleme mit unserem 911er. Auch Brendon konnte sich super in das Team einbringen und steigerte sich sichtlich von Runde zu Runde, auf dem für ihn komplett neuen Fahrzeug.» Mit Daniel Allemann gehört auch ein Schweizer zu den strahlenden Siegern.

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Daniel Allemann (2. v. links) gehört zu den Siegern in Dubai.

Fässler als Taxifahrer
Nicht weniger als 20 der 95 Autos waren in irgendeiner Form mit Schweizer Beteiligung unterwegs. Auf den sechsten Gesamtrang schaffte es das Team von Belgian Audi mit dem dreifachen Le-Mans-Sieger Marcel Fässler. Der 40-Jährige aus Einsiedeln SZ, der sich nach dem Rückzug von Audi aus der Langstrecken-WM heuer anderen Aufgaben stellen muss, fuhr zusammen mit Bin Saud Al Saud-Bin Faisal Al Saud und dem Belgier Michael Vergers. Die Audi-Truppe verlor 14 Runden auf die Sieger. Vor dem Start zum Auftaktrennen der 24-h-Serie in der grössten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf kutschiert Marcel Fässler in einem Audi RS 3 LMS VIP-Gäste um den Kurs auf der 5.39 Kilometer langen Strecke im Dubai Autodrome. Der 2004 eröffnete Kurs gehört zu den modernsten Rennstrecken der Welt, warum auch viele Gentlemen-Driver immer wieder gern bei den 24 Stunden mitfahren.

Grüne Lambo im Grünen
Dank der zweitbesten Zeit von Lambor­ghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti konnten die Brüder Rolf und Mark Ineichen aus der ersten Reihe starten. Rolf Ineichen kam zudem zusammen mit Mirko Bortolotti (I) und Christian Engelhart (D) auf einem zweiten Huracán GT3 von Grasser Motorsport zum Einsatz. Im zweiten Auto fuhr auch der amtierende Lamborghini-Amateurchampion Adrian Amstutz mit. Freilich wurde es kein grosser Moment für das Grasser Racing Team in Dubai – wie übrigens auch schon im Vorjahr. Die beiden Black-Falcon-Mercedes AMG GT3 waren lange auf Podiumskurs, doch dann drehte sich Lokalmatador Khaled Al Qubaisi im Auto mit der Startnummer 2 und traf den GRT-Grasser-Lambo von Bortolotti,  Engelhart,  Breukers sowie Rolf und Mark Ineichen. Beide Autos fielen aus. Schon zuvor war der andere Lamborghini des österreichischen Teams  mit Bortolotti, Engelhart, Companc, Rolf Ineichen und  Amstutz  nach einer Kollision ausgeschieden. «Manchmal ist die Glücksgöttin nicht auf deiner Seite. Wir haben alles gegeben, was wir hatten, aber es hat nicht gereicht», sagt der soeben zum sechsten Mal in Folge als Südbayerns ADAC-Rundstreckenmeister ausgezeichnete Christian Engelhart. Und: «Lasst uns das ganze Unglück hier in Dubai lassen und Ende Monat wieder mit Vollgas in Daytona zurückkommen.»

Kategoriensieg für Hofor
Das amtierende GT-Meisterteam mit Michael und Chantal Kroll, Roland Eggimann sowie den Profis Christiaan Frankenhout (NL) und Kenneth Heyer (D) von Hofor Racing/Widberg Motorsport kam im neuen AMG-Mercedes GT3 auf den siebten Rang im Gesamtklassement. In der Kategorie A6-Am, eine Klasse unter den Schnellsten,  reichte es den Aargauern zum Sieg. Hofor nahm den «Rückschritt» bewusst in Kauf. Dadurch durften sie  50 kg ausladen und 20 Liter mehr Benzin nachtanken.

Beche Dritter
Auf Platz 20 in der Gesamtwertung und Rang drei innerhalb seiner Kategorie kamen die Schweizer Thomas Fleischer, Peter Joos, Marcel Wagner und Heinz Bruder mit dem österreichischen Profi Martin Ragginger in ihrem  Porsche 991 Cup MR von Fach Auto Tech. Sportwagenpilot Mathias Beche, der französisch-schweizerische Doppelbürger mit Wohnsitz in Genf, fuhr mit seinem Team von Zest Racecar Engineering im Seat Leon TCR auf Rang drei in seiner Klasse. Marylin Niederhauser ihrerseits, die 2017 von der Formel 4 in die GT4 einsteigt und bei Reiter Engineering auf einem KTM X Bow fährt, musste sich bei ihrem Langstreckendebüt mit dem letzten Platz begnügen. Der nächste Lauf der 24h Series findet vom 17. bis 18. März im italienischen Mugello statt.

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