Es ist eigentlich überraschend, dass beim Suisse Caravan Salon nicht noch mehr Besucher/innen mit dem Wohnmobil nach Bern reisen und darin übernachten. Letztes Jahr machten rund 3040 Personen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Dies entspricht rund 8 Prozent, denn die Messe 2015 hatte total rund 38 000 Eintritte verzeichnet.
Doch bezieht man die manchmal rund um das Bern-Expo-Ausstellungsgelände herrschenden Parkierungsmöglichkeiten mit ein, ist dieser Wert gewiss nicht klein. Und obwohl letztlich rund 3000 Personen weniger die 48. Auflage als noch im Vorjahr besucht hatten, war dies noch lange kein Abwärtstrend.
Erholung in Europa
Wie man unschwer auch beim Berner Caravaning-Happening 2016 wird feststellen können, ist das Interesse an dieser Form des Freizeitvergnügens und Reisens ungebrochen gross. Das deckt sich auch mit der allgemein in Europa eingetretenen Entwicklung. War hierzulande die Popularität konstant gross, geht es europaweit offenbar erst seit diesem Jahr den Herstellern von Wohnmobilen und Caravans wieder besser.
Nach einigen Jahren mit Rückgängen im zweistelligen Prozentbereich in verschiedenen wichtigen Märkten, zieht die Nachfrage wieder an. Bei dieser internationalen Entwicklung haben gewiss die ausgebauten Kastenwagen eine wichtige Rolle gespielt, sie werden in Bern dieses Jahr unzweifelhaft eine starke Präsenz haben.
Kompakt ist en vogue
Beim Caravan Salon 2016 ebenfalls häufig anzutreffen werden Fahrzeuge mit absenkbaren Hubbetten sein. Dieses Prinzip bietet trotz handlichen Abmessungen Übernachtungsmöglichkeiten für vier Personen und ist in kompakten Fahrzeugen wie teilintegrierten Wohnmobilen und sogenannten Vans ideal. Bei einigen Herstellern gehören absenkbare Bugbetten zur Serienausstattung, gewisse Neuheiten zeigen sich mit Längshubbetten im Bug, und auch Hubbetten im Heck sind letztlich nur eine logische Fortsetzung der neuen Bettenphilosophie.
Viel zu sehen
Letztes Jahr hatten in Bern über 330 Ausstellerinnen und Aussteller rund 1000 neue Wohnmobile, Wohnwagen, Freizeitfahrzeuge und Mobilheime präsentiert. Doch der Caravan Salon wäre nicht er selbst, offerierte er nicht auch in anderen Sparten ein vielfältiges Angebot. So gibt es mit «Freizeitfahrzeuge», «Outdoor Equipment» und «Tourismus» drei Hauptbereiche, von denen jeder eine Fülle an Sehenswertem aufweist.
Ergänzt wird der Reigen etwa durch die Showbühne in Halle 2.1. Das entsprechende Programm dürfte für jeden Geschmack etwas bieten. Wie wäre es mit einem Fachvortrag über die Satellitentechnik für Reisemobile? Oder dann doch Informationen zur Sicherheitstechnik? Oder faszinieren am Ende die Färöer-Inseln? Oder soll es doch England sein? Wie wäre es aber mit Feuerland und der Traumstrasse Panamericana? Am Suisse Caravan Salon kommt niemand zu kurz. Da ist man vielleicht danach noch froh darüber, wenn man nach dem Messebesuch die müden Beine gleich in der Nähe ausstrecken kann.