EDITORIAL: TRAUTES HEIM – MOBILES HEIM

Das Schwerpunktthema in dieser Nummer ist aus Anlass des 49. Suisse Caravan Salons
(27.–31. Oktober 2016) dem Caravaning gewidmet. Eine solche Messe bietet eine wunderbare Gelegenheit, sich mit den Trends für die kommende Saison zu befassen. So gibt es bei den Freizeitfahrzeugen, sprich Wohnwagen und Wohnmobilen auch für 2017 Entwicklungen, welche das Leben im mobilen Zuhause noch angenehmer, bequemer oder sicherer machen. Doch bevor man davon in der Praxis profitieren kann, muss man sich zuerst auf das «Abenteuer» Caravaning überhaupt einlassen. Man muss bereit sein, etwa den Komfort und das Raumangebot eines Hotelzimmers mit einem mobilen temporären
Zuhause einzutauschen.
Benötigt man für den Caravan ein geeignetes Zugfahrzeug sowie spezifische Fahrfertigkeiten, scheiden sich an Wohnmobilen nicht selten die Ästheten. Aber zum Glück gibt es ja nebst dem Alkoven noch andere Camper-Bauarten wie die immer beliebteren Kastenwagen oder die teilweise oder sogar Voll-Integrierten. Und für die Kritiker, denen selbst ein Teilintegrierter noch immer zu unharmonisch aussieht, gibt es gute Nachrichten: Das Fahrerhaus und der Aufbau bilden immer stärker eine optische Einheit. Ob man die ebenfalls als neuer Trend immer mehr verbreiteten «Slide-Outs» – die Wohnkabine lässt sich mit an der Seite ausziehbaren Verbreiterungen erweitern – sexy findet, ist dem Betrachter überlassen.
Gerade das Design scheint bei Reisemobilen eine immer wie wichtigere Rolle zu spielen. So orientieren sich offenbar immer mehr Hersteller am «Automotive Design». Zunehmend halten Stilelemente und Formgebungen, etwa an der Front, aus der Welt der Personenwagen Einzug. Man ist so attraktiver und vor allem unauffälliger unterwegs als in einem «quadratischen Klotz». So sinkt auch das Hemmnis, das Nachtlager auch mal abseits von Campingplätzen aufzuschlagen. Klar, gerade die Campingplätze sind für die Tourismuswirtschaft sehr wichtig, in der Schweiz werden dort jährlich rund 2.6 Millionen Übernachtungen (Hotellerie: über 35 Millionen) gezählt, doch Camper fahren halt noch immer gerne dorthin, wo sie wollen – und halten dort, wo sie wollen.
Deshalb sind gerade die in dieser Ausgabe ebenfalls thematisierten Stellplätze so eminent wichtig. Wer sich auf der Durchreise befindet, möchte sein Nachtlager möglichst spontan und ohne grosse Formalitäten beziehen können. Schliesslich zeichnen sich Camper auch dadurch aus, dass sie an dem Ort stehen bleiben, an dem es ihnen gefällt und dort schlafen, wo es passt. Doch diese gelebte Freiheit und Unabhängigkeit ist eben vielleicht nicht überall willkommen. Es gibt noch allzu viele Parkplätze mit der berüchtigten, aufgehängt in einer Höhe von vielleicht 2.20 m, rot-weiss-rot lackierten Querlatte, um Campern die Einfahrt zu verunmöglichen. Gut, gibt es offizielle Stellplätze. Und wenn diese dann noch über Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten verfügen, steht dem mobilen Ferienglück (fast) nichts mehr im Weg. Mit oder ohne dem neusten Trend an Bord.


INHALT
AR 41/2016

SPEZIAL CARAVAN
Caravaning: Wohnwagen stabil und Wohnmobile legen zu
Zukunftsblicke: Caravans und Camper von morgen
Seltene Spezies: Stellplätze in der Schweiz
Erfolgreich und wach: Campingsparte des TCS
Flüssiggas: Neue Regeln
Messeklassiker: 49. Suisse Caravan Salon in Bern

TESTS UND FAHRBERICHTE
Toyota RAV4 Test

NEUHEITEN
Werz VW T6 4Motion

MOBILITÄT
Driveswiss: Gegen Handicap

SPORT
Formel E: Buemi siegt
Formel 1: Titel für Mercedes
Slalom-SM: Bürki souverän

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