Lindsey Vonn, die unumstrittene Speed-Queen der Skidamen, ist eine zünftige Benzinschwester. Das hat sie auf einer der berühmtesten Rennstrecken der Welt, dem Red Bull Ring, unter Beweis gestellt. Bevor mit der Formel 1 (1. bis 3. Juli) und dem MotoGP (12. bis 14. August) die zwei Königsklassen auf vier und zwei Rädern in Spielberg ihr Spiel spielen, hat Vonn schon mal den Grip des neuen Asphaltbelages getestet. Und zwar in einem Formel Renault 2.0 (205 PS, 225 km/h Höchstgeschwindigkeit) und einem Formel Renault 3.5 (500 PS, 285 km/h Höchstgeschwindigkeit).
«Es war unglaublich schön»
Und wie war es? «Es war unglaublich schön, mit einem Rennauto zu fahren. Seit Februar habe ich keine Geschwindigkeit mehr gefühlt und genau das ist es, was mir Spass macht. Der Red Bull Ring ist der schönste Spielplatz Österreichs», grinst die Amerikanerin, die durchaus auch Parallelen zwischen der Formel 1 und dem Skisport erkennt: «Es geht in beiden Sportarten um das richtige Timing. Wann beschleunige ich, wann bremse ich und wie finde ich die beste Linie.» Schon oft in der Vergangenheit bewiesen sich just Speedspezialisten aus dem Skisport parallell oder nach der Laufbahn auf Schnee als erfolgreiche Rennfahrer. Der erfolgreichste unter Ihnen, der Franzose Luc Alphand, gewann zehn Jahre nach seinem Sieg des Gesamtweltcups die Rallye Paris-Dakar. Könnte das bei Lindsey Vonn ebenfalls in diese Richtung gehen? «Mit Action ist bei mir nach 2019, wenn ich mit den Skirennsport aufhöre, nicht Schluss. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit», schmunzelt sie.
«Nur Freunde»
Eine andere – im wahrsten Sinn des Wortes – potenzielle Verbindung Vonns zum Motorsport sorgte Anfang Jahr für Schlagzeilen. Zu Silvester stellte die Amerikanerin ein Video online, das sie und Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton beim lauschigen Spass im Tiefschnee in Vail zeigt. «Wir sind nur Freunde», sagte der US-Skistar damals. Vonn und Hamilton seien über den Jahreswechsel auf den Skihängen Colorados unterwegs gewesen. «Er wohnt um die Ecke in Beaver Creek.» Einen verdienten Personaltrainer für eine allfällige Rennfahrer-Karriere hätte Vonn auf jeden Fall schon Mal.