1) 2015 war das beste Jahr für Subaru
Mit 978 000 verkauften Einheiten ist das Jahr 2015 das bisher beste in der Geschichte des japanischen Herstellers. Mit einem Wachstum von 7,8 %, verglichen mit 2014, setzt das Jahr 2015 mit Glanz und Gloria eine Serie fort, die 2012 begann. Damals lieferte Subaru 707 000 Fahrzeuge aus. Die Japaner verdanken das einem sehr schönen Wachstum auf dem amerikanischen Markt, der weltweit der wichtigste Abnehmer der Tochtergesellschaft des Riesen Fuji Heavy Industries ist: Dort haben letztes Jahr 582 675 Subaru einen Käufer gefunden. Das entspricht einer Steigerung von 13,4 %! Die zwei Säulen des Erfolgs heissen weiterhin Forester und Outback. Sie konnten zudem auf die Unterstützung des Crosstrek zählen (so heisst der XV auf der anderen Seite des Atlantiks).
2) Boxermotoren und 4×4 bleiben der Kern der Marke
Subaru ist auch 2015 Synonym für Allradantrieb. Seit 1972 haben nicht weniger als 15 Millionen Allradmodelle die Werke von Subaru verlassen;
2015 sind 98 % der Fahrzeuge der Marke mit den fünf Sternen mit Allradantrieb ausgestattet. Das Besondere am Allradantrieb ist seine Symmetrie. Er hat seinen Ursprung genau in der Mitte der Vorderachse, Getriebe und Differenziale sind entlang der Längsachse des Fahrzeugs aufgereiht. Vier Differenzialseitenwellen gleicher Länge leiten Drehmoment und Leistung weiter. Mit dieser gleichmässigen Anordnung verspricht Subaru bessere Ausgewogenheit. Das zweite Lieblingsthema der Marke, die Boxermotoren, trägt ebenfalls dazu bei. Die Marke schwört seit über 50 Jahren auf Antriebe in 180-Grad-Stellung und hat bisher 16 Millionen Exemplare produziert. Deren Bauweise ermöglicht einen niedrigeren Schwerpunkt und begrenzt somit Wankbewegungen und das Kippen beim Bremsen. Dagegen ist diese Architektur für ihre Nicht-Sparsamkeit bekannt. «In absoluten Zahlen gesehen sind unsere Verbrauchswerte sicherlich nicht die niedrigsten», räumt Manfred Schmidt, stellvertretender Generaldirektor des Entwicklungszentrums von Subaru Europa, ein. «Aber wenn man die angegebenen Werte mit dem tatsächlichen Verbrauch vergleicht, sind wir knapp auf dem Niveau oder sogar darunter», berichten manche Zeitungen. «Kaum ein anderer Hersteller kann sich damit rühmen.»
3) Europa bleibt ein Schwachpunkt
«In Europa sind wir nicht dort, wo wir sein wollen», räumt David Dello Stritto, Generaldirektor Vertrieb, Marketing und Kommunikation, ein, und zwar aus gutem Grund: 2015 wurden laut dem Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) 39 768 Subaru auf dem alten Kontinent zugelassen. Somit ist die Marke mit Jaguar gleichauf und liegt weit hinter japanischen Konkurrenten wie Suzuki und Mitsubishi mit jeweils 180 000 und 156 000 Einheiten. Der europäische Absatz von Subaru ist zwar bescheiden, immerhin stieg er aber um 14,5 %, verglichen mit 2014. Obwohl die Schweiz eine Vorliebe für Allradantrieb hat, ist sie dem Hersteller nicht wohlgesonnen: Mit 6011 verkauften Einheiten im Jahr 2015 erlebt die Marke hierzulande einen Rückgang von 4,2 %.
2016 hat wirklich schlecht angefangen. In den drei ersten Monaten muss Subaru eine grosse Enttäuschung einstecken: Der Absatz ist um 20 % (oder 1219 verkaufte Einheiten) eingebrochen. Das schlechte Ergebnis in Westeuropa lässt sich dadurch erklären, dass die Frontkamera – momentan – nicht über die gesamte Modellpalette angeboten wird und im jüngsten Modell Levorg Dieselmotoren fehlen. «Wir legen unser Augenmerk auf die CO2-Emissionen», rechtfertigt sich Manfred Schmidt. «Wir stellen fest, dass der Marktanteil des Diesels rückgängig ist. Wir bevorzugen Downsizing, um den Verbrauch zu senken.» Ein weiterer Grund für den schwachen Absatz liegt im fehlenden Nachfolger für das Modell Justy, womit Subaru dem Konkurrenten Suzuki Swift das Feld überlässt. «Subaru hat beschlossen, sich aus dem Segment zurückzuziehen, auch in Japan», sagt Manfred Schmidt kurz und bündig.
4) Die Zukunft ist Allrad
Subaru hat auf der Tokyo Motor Show 2015 ein wenig den Schleier über den kommenden technischen Entwicklungen gelüftet. Die Fans der Marke können beruhigt sein, die Zukunft bei Subaru ist Allrad und mehr. Die künftige Global-Plattform, die dieses Jahr mit den neuen Impreza und XV in Betrieb geht, ist für Allradfahrzeuge entwickelt – aber nicht nur. Bis zum Jahr 2025 sind drei verschiedene Antriebsvarianten vorgesehen: Benzin, Hybrid und Elektro. Subaru verspricht 50 % weniger Wankbewegungen, einen um 5 Millimeter niedrigeren Schwerpunkt, eine um 70 % höhere Torsionssteifigkeit und insgesamt eine doppelt so hohe Verwindungsfestigkeit. Bis es so weit ist, lebt die Marke aus Tokio mit dem auf dem Genfer Salon 2016 gezeigten Concept-Car XV, das die Linien des Nachfolgers des aktuellen XV erahnen lässt. Subaru erwartet ein weiteres Rekordjahr mit dem Ziel, zum ersten Mal in der Geschichte die Marke von einer Million verkauften Einheiten (genau 1,033 Millionen) zu überschreiten.