Kaum eine andere Karosserie-Form übt eine derart große Faszination auf Liebhaber schöner Autos aus wie das Coupé. Und so ist eine Bauform, die ihre Ursprünge im Kutschenbau hat, schnell zum Inbegriff von Eleganz und gutem Automobildesign geworden. Zu Beginn seiner Entwicklung nannte sich diese Art des Wagenbaus „Les Désobligeantes“ (die Ungefälligen). Durch „Abschneiden“ (französisch: couper/ coupé) wurden dann aus viersitzigen Kutschen zweisitzige. Die gleichzeitig verbaute, hochwertige Innenausstattung machten das Coupé in der Folgezeit zum Lieblingsgefährt der Hautevolée in Europas Metropolen.
In den 1930er Jahren, mit den ersten Versuchen im Stromlinien-Design, begann sich die nach hinten und unten geschwungene Dachform zu etablieren. Die heute geltende Definition für Coupés kristallisierte sich jedoch erst allmählich heraus: ein kurzes abgeflachtes Dach, getragen von zwei Säulen mit zwei Sitzen im Innenraum. Ihre Blütezeit erlebten die Coupés in den 1950er und 1960er Jahren. Dies war entscheidend inspiriert von damaligen Langstrecken-Rennen wie Mille Miglia, Targa Florio, Lüttich-Rom-Lüttich oder die „2.000 Kilometer durch Deutschland“, die für Coupés wie geschaffen waren. Es war Coupé-typisch, ein schönes Äußeres mit bester Technik auszustatten.
Wie haben sich die Coupés über die Zeit entwickelt? Und wie wird das Coupé der Zukunft aussehen? Auf diese Fragen gibt die neue Sonderausstellung „Dynamic Sculptures – Die Tradition von Sportlichkeit und Eleganz bei Audi“ Antworten.
Insgesamt zwölf Coupés aus der Audi-Geschichte erwarten die Besucher der Sonderschau. Ein besonderes Highlight eine Replika der „Manuela“, einem einmaligen Coupé des Horch 853. Dieser Wagen wurde 1937 speziell für Bernd Rosemeyer gefertigt. Der damals erfolgreichste und populärste Grand Prix-Rennfahrer der Auto Union hatte dieses Luxus-Automobil geliebt – unzählige Fotos zeugen bis heute davon. Dies und die Tatsache, dass der Motorsport-Star nur wenige Monate nach dem Erhalt des Autos bei einem Weltrekordversuch zu Tode kam, verklärten die Horch „Manuela“ zum Mythos. Das Original gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen.
Für die 1950er Jahre stehen weitere Preziosen der Unternehmensgeschichte: ein seltenes DKW Meisterklasse-Coupé der Karosseriebau-Firma Hebmüller, ein DKW Monza (1956), der Auto Union 1000 Sp (1958) sowie ein NSU Sport Prinz 1959. Ebenfalls Teil der Ausstellung ist das erste Audi-Coupé nach dem Zweiten Weltkrieg, der Audi 100 Coupé S von 1970. Für die Rückkehr der Vier Ringe in das Premium-Segment stehen der Audi Coupé GT (1980), der Audi quattro (1981), der Audi Sport quattro (1983) und das Audi Coupé von 1988. Außerdem ist die Stil-Ikone Audi TT in ihrer ersten Ausgabe von 1998 zu sehen. Den Weg in die Gegenwart zeichnet der Audi A5 von 2007.
PA/AR