Mit zwei Doppelerfolgen im Gepäk kletterte Rikli Motorsport am zweiten Wochenende der Tourenwagen-EM (Fia ETCC) an die Tabellenspitze. Auf dem Slovakiaring waren die beiden Honda aus Wangen an der Aare BE das Mass der Dinge. Der Berner Oberländer Kris Richard, der heuer auf die Rennstrecken zurückkehrt, hatte sich schnell auf den neuen PS-Boliden und auf die für ihn unbekannte Rennstrecke eingeschossen. Schon im freien Training platzierte er den roten Civic auf Position eins und qualifzierte sich später im Zeittraining mit dem vierten Rang für die zweite Startreihe.
20 Punkte für Richard
Ein blitzsauberer Start katapultierte den Youngster am Sonntagmorgen an die Spitze des ETCC-Feldes. Hier lieferte er sich einen rundenlangen Zweikampf mit den Seat von Christjohannes Schreiber und Petr Fulin. Am Ende setzte er sich mit drei Sekunden deutlich vom Feld ab und gewann sein erstes Rennen der Tourenwagen-EM. Auch der zweite Wertungslauf begann für Kris Richard mit einem Raketen-take-off. Von Startplatz acht gestartet, war er schon nach den ersten Metern formatfüllend im Rückspiegel seines Teamkollegen Peter Rikli und liess diesen ab der zweiten Runde hinter sich. Nach neun Umläufen hatte er sich ein beruhigendes Polster von 2,5 Sekunden auf die Verfolger erarbeitet, siegte erneut und sammelte insgesamt 20 Punkte für sein Meisterschaftskonto. Der 21-Jährige rangiert mit nunmehr 24 Zählern auf Rang drei der Tabelle. «Es ist wirklich alles perfekt gelaufen. Ich hatte zwei Superstarts, konnte mich aus den Positionskämpfen heraushalten und Boden gutmachen. Nachdem ich in Frankreich etwas Pech hatte, war das Glück hier auf meiner Seite. Ich freue mich riesig über diesen ersten Sieg.»
Mit Ballast an Bord
Peter Rikli seinerseits kämpfte mit «Gewichtsproblemen», fuhr aber dennoch zweimal auf Rang zwei. Der Erfolg in Frankreich bescherte ihm nach Reglement Zusatzkilos, die sich erheblich bemerkbar machten. «Wir haben mit der Abstimmung gekämpft», meinte der Honda-Pilot nach dem Zeittraining. Im EM-Zwischenklassement bugsierte sich Peter Rikli mit insgesamt 30 Zählern auf Rang eins. Auch er freut sich über den Teamerfolg: «Im ersten Lauf hatte ich noch heftiges Untersteuern, weshalb ich Mota bis ins Ziel nicht so recht abschütteln konnte. Im zweiten Rennen habe ich Kris vorbeigelassen und wir haben geschaut, uns zusammen vom Feld abzusetzen. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Zusatzgewicht so stark bemerkbar macht. Daher bin ich natürlich happy über die beiden zweiten Ränge.
Der nächste Schlagabtausch der FIA ETCC ist ein Highlight im Rennkalender. Am 28. 5. 2016 wird die «Grüne Hölle» der Nürburgring- Nordschleife zur ETCC-Arena.