Für das deutliche März-Minus gibt es zwei theoretische Erklärungen. Die erste: die früh gelegenen Feiertage haben den üblichen Auslieferungsboom vor Ostern verhindert, die Autofahrer möchten nicht mit Winterreifen vom Händler fahren und wenige Wochen später umbereifen. Eine weitere Erklärung: Der März zählte weniger Arbeitstage als im Vorjahr, dafür dauerte der Februar einen Tag länger. Argumente, welche durch die bombigen März-Verkaufssteigerungen von Opel und Toyota relativiert werden. Freilich haben die Importeure dieser Marken wichtige neue Modelle lanciert: Opel den Astra Kombi sowie Toyota den Prius; man kann davon ausgehen, dass sich unter den Immatrikulationen viele Demofahrzeuge befinden. Bei Jaguar und Infiniti haben die Kundenauslieferungen wichtiger Modelle begonnen, und überhaupt scheint die japanische Luxusmarke nun langsam Fuss zu fassen im Schweizer Markt, dürfte stückzahlenmässig aber prozentual nicht zum Gewinner des Jahres werden. Auffällig auch das Ergebnis von Mazda; ob dies mit der sympathischen Werbekampagne jenseits des «Rabattitis» zusammenhängt, wollte uns der Importeur nicht bestätigen. Wir werden in der Rubrik Garage + Handel darauf zurückkommen. Der Marktführer Volkswagen lieferte entgegen den Erwartungen vieler im März überdurchschnittlich viele Autos aus und vermochte seinen Marktanteil, kumuliert im Vergleich zum Vorjahr, zu steigern. Insgesamt büssen die von der Amag vertretenen Marken im Vergleich zum Vorjahr aber 0,8 Prozent Marktanteil ein.
Direktimporte
Die Direktimporte bleiben für die Amag ein wichtiges Thema, aber immerhin sinkt der Anteil der parallel eingeführten Audi, Seat, Skoda und VW im Vergleich zum Vorjahr, während dieser insgesamt tendenziell wieder zugenommen hat, nämlich prozentual um über zehn Punkte. Was eigentlich kein Wunder ist, wenn man die Marketingaufwendungen der grossen Direktimporteure wahrnimmt. Da können sich Fachleute nur wundern, es sei denn, man hat unseren Artikel in der AR 12/2016 gelesen, wo dargestellt wurde, dass inzwischen sogar Transporte vom Werk direkt zu schweizerischen Direktimporteuren realisiert werden. Am aggressivsten agiert Hyundai, wo man nach einem «Durchhänger» wieder bei einem Drittel angelangt ist: 33 % aller in der Schweiz neu zugelassener Hyundai sind, kumuliert per 31. März, direkt importierte Autos gewesen. Das lässt sich mit hungriger Geschäftstätigkeit allein nicht mehr erklären, zumal sich die Schwestermarke Kia im Normalmodus bewegt; lediglich fünf Prozent aller neu zugelassener Kia waren per Ende März Direktimporte.
Unverändert im Aufwind sind die 4×4-Personenwagen. Wenn es so weitergeht, werden wir bald einmal Zeiten erleben, wo der Allradantrieb in über der Hälfte aller Neuwagen installiert sein wird. Insgesamt bewegt sich die Branche auf Niveau 2013, damals stand am Ende ein Ergebnis von 308 000 Einheiten.