Audi gehört zu den Herstellern mit einem besonders breiten Sportler-Portfolio, in das auch SUV-Versionen integriert werden. Neu zum Q-Geschwader stösst jetzt der grösste SUV SQ7 mit 299 cm Radstand und einer Länge von 505 cm dazu. Wie seine Brüder, gibt es den leer um die zwei Tonnen wiegenden SQ7 mit fünf oder sieben Sitzen. Die optionale dritte Reihe lässt sich elektrisch bedient auf- oder abklappen.
Drei Lader am Werk
Das Topmodell verfügt über einen eigens entwickelten 4.0-V8 (90-Grad-Winkel) mit zwei Turboladern, die zwischen den Zylinderbänken angeordnet sind und je nach Last einzeln oder im Duo agieren. Dritter im Bunde ist ein elektrisch angetriebener Verdichter, der besonders im unteren Drehzahlbereich eine dynamische Anfahrperformance sicherstellt. Der Verdichter soll in weniger als 250 Millisekunden den erforderlichen Ladedruck aufbauen, womit laut Audi das gefürchtete Turboloch der Vergangenheit angehört. «Dirigiert» werden die beiden Abgasturbolader sowie die Zylinderfüllung von einem bei Audi erstmals in einem Dieselmotor eingesetzten Valvelift-System. Das Triebwerk verfügt ferner über ein innovatives Thermo-Management, und abgasseitig sind ein Oxidationskatalysator (NOx) sowie ein nachgeschalteter SCR-Katalysator mit AdBlue-Einspritzung für eine effiziente Abgasnachbehandlung besorgt.
320 kW (435 PS) sowie gewaltige 900 Nm Drehmoment von 1000 bis 3250/min sind die Ausbeute des aufwendigen Motorkonzepts, mit dem der SQ7 in 4,8 s die 100-km/h-Marke sowie eine Spitze von elektronisch abgeregelten 250 km/h erreichen soll. Gekoppelt ist der TDI mit der auf dessen Leistung abgestimmten Achtstufen-Tiptronic; die Automatik soll extrem schnelle Gangwechsel vornehmen und bei höherem Tempo auch das sogenannte Segeln im Leerlauf ermöglichen. Selbstverständlich sorgt der Allradantrieb Quattro mit selbstsperrendem Mitteldifferenzial für eine effiziente Umsetzung des Potenzials.
Adaptive Luftfederung
Beim Fahrwerk setzt Audi vorwiegend Alu-Lenker ein, des Weiteren gehören die Luftfederung mit S-spezifischer Kennung, ein Fahrdynamiksystem sowie die elektromechanische Lenkung und die Hinterradlenkung zur Serienausstattung. Der SQ7 rollt auf 20-Zoll-Rädern und Reifen der Serie 285/45 und verfügt auch über eine aktive Wankstabilisierung, die sportliches Handling sicherstellt und die Untersteuertendenz minimiert. Sie bezieht die benötigte Energie wie der elektrische Lader aus dem Teilbordnetz (48 Volt), das von einer Lithium-Ionen-Batterie unter dem Gepäckraum gespeist und von einem Generator versorgt wird. Darüber hinaus unterstützt der 48-Volt-Speicher das 12-Volt-Bordnetz und reduziert damit die Belastung der Bleibatterie.
Markanter Auftritt
Das Aussendesign weist die prägnanten Linien und Flächen des Serienmodells auf, den Unterschied machen das Kühlergitter im S-Design am Stossfänger sowie die in vier eckige Endrohre mündende Abgasanlage mit variablem Sound. Serienmässig sind LED-Scheinwerfer verbaut, eine Matrix-Ausführung findet sich wie weitere Ausstattungsmöglichkeiten auf der Optionenliste. Im Interieur regiert Noblesse. Je nach Gusto lässt es sich sportlich oder elegant konfigurieren, wobei der Individualisierung kaum Grenzen gesetzt sind. Die Cockpit-Gestaltung macht Lust auf einen Ausritt, und bezüglich Audio/Infotainment bleiben kaum Wünsche offen.
Der SQ7 ist noch nicht homologiert, das Werk gibt aber vorläufig 6,7 l/100 km (EU-Mix) sowie einen CO2-Ausstoss von 177 g/km an. Bestellungen sind bereits möglich, der Lieferbeginn steht noch aus. Audi geht für Deutschland von rund 90 000.– Euro (rund Fr. 95 000.–) als Basispreis aus, für die Schweiz ist dieser noch nicht festgelegt.
So schlägt sich der SQ7 gegen einen 10.600 PS starken Jet.
Dieter Ammann