GM CEO-Mary Barra gab am CAR-Symposium in Bochum höchstpersönlich den Startschuss für den Ampera-e: «Mit der richtungsweisenden Technologie des Ampera-e machen wir einen entscheidenden Schritt von der Vision in die Realität.» Und Opel verweist in seinen Presseunterlagen auf die erste Generation des Ampera: «Schon der erste Ampera von 2011 war ein Meilenstein in Sachen Elektromobiliät».
Die Nachfrage nach dem Opel Ampera blieb 2015 aber überschaubar: In der Schweiz wurden gerade einmal 56 Modelle immatrikuliert. Der Plug-in-Hybrid hat einen 111 kW-E-Motor an Bord, sowie einen 63 kW-Ottomotor (als Range Extender). Doch weil die totale Energiemenge (16 kWh) der Lithium-Ionen-Batterien relativ klein ist, reichte es vollelektrisch nie besonders weit. Opel gibt offiziell 40-80 km Reichweite an, im Winter dürfte wegen der zusätzlich benötigten Heizleistung wohl eher die erste Zahl zum Tragen kommen.
Im Ampera-e wird dies anders werden, die vollelektrische Reichweite wird deutlich länger werden. Opel nannte an der Konferenz keine Zahlen, doch die Journalisten konnten sich ihre Zahlen selber zusammenreimen, denn der Ampera-e ist aufgrund der technischen Hürden beim Akkubau natürlich keine reine Opel-Entwicklung, sondern wurde unter dem Dach des grossen GM-Konzerns entwickelt. Und kürzlich erst veröffentlichte Chevrolet die Daten zu seinem «Bolt» – er ist quasi der US-Bruder zum Opel Ampera-e. Den Bolt haben wir schon in der AR-Ausgabe 5 vorgestellt. Im Unterschied zum jetzigen Opel Ampera kommt der Ampera-e also 2017 als reiner „Stromer“, dies wird auch durch das „-e“ am Namensende kenntlich gemacht. Übernimmt er die gleichen Batterien wie im Bolt (wovon auszugehen ist), hat er eine Energiemenge von 60 kWh an Bord – also ungefähr das vierfache des bisherigen Amperas. Sie dürften für eine Reichweite von circa 300 km (je nach Fahrweise und Temperatur) reichen. Damit läge der Ampera-e zwar unter der Reichweite eines Teslas (400-500 km), doch die sind auch deutlich teurer (der Bolt wird zu Preisen ab circa 30 000 $ verkauft). Die Reichweite der meisten anderen Konkurrenz-E-Fahrzeugen liegt zum heutigen, gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch deutlich darunter, was zeigt, dass Opel dank des grossen Akkupacks da die Nase vorhaben könnte. Die Konkurrenz (bspw. Nissan Leaf) wird nachziehen müssen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Der Ampera mit Range Extender läuft auch im Winter deutlich über 50km weit. Im Sommer sind bei normalem Gebrauch um die 70 und bei defensiver Fahrweise (<= 80km/h) auch über 80km rein elektrisch problemlos erreichbar. Dies reicht für viele Transportwege durchaus uns sonst fährt es sich halt mit Benzin.