Es wurden nur gerade 14 Exemplare des Porsche 356B Super 90 GT verkauft. Das hatte einen guten Grund.
- Nur 1960/61 gebaut
- Nur 14 Exemplare
- Der wahrscheinlich teuerste 356
Die Zahl der Varianten des Porsche 356 ist gross, auch etwas unübersichtlich – und oft legten auch die privaten Teams Hand an. Aber auch die Rennsportabteilung gab ihr Bestes, gerade dann, wenn es um Leichtbau ging, hatte sie die besseren Mittel. Und selbstverständlich hatte man in Stuttgart auch die richtigen Motoren, vor allem die berühmte Fuhrmann-Maschine (Typ 547), vier Zylinder, vier obenliegende Nockenwellen, vier Königswellen, Doppelzündung.
Zum ersten Mal zum Einsatz in einem 356 kam dieser grossartige Motor im 356/1600 GS Carrera im Jahr 1958. In einer ersten Version kam er auf 105 PS bei 6500/min. Der Typ 547 wurde dann auch in den 356B eingebaut, das Modell der Wahl hiess Carrera GT. Doch es gab zwei Probleme: So ein Carrera GT war so richtig teuer – und der Königswellen-Motor war nicht extrem zuverlässig.
Man muss es klar sehen: Die Anzahl der Rennklassen war Anfang der 60er Jahre noch viel unübersichtlicher als die Zahl der Varianten des Porsche 356, insbesondere in den USA. Für den Rennbetrieb war so ein Carrera GT irgendwie zu schade, die Kunden verlangten nach einem günstigeren Fahrzeug. Und Porsche lieferte den 356B Super 90 GT, bei dem alles gleich war wie im Carrera GT, ausser der Motor. Die 90er waren nicht die wahren Raketen, aber als GT waren sie gut 100 Kilo leichter als ein gewöhnlicher 356B.
Weil alles gleich war wie beim Carrera GT (sogar die Motoraufhängungen wurden belassen), eignete sich der Super 90 GT bestens als Renn-Basis. Man konnte mal mit dem 90-Pferder beginnen – und dann gut noch die «Königswelle» nachschieben, falls die Ambitionen grösser wurden. Doch der Super 90 GT war auch teuer, wohl zu teuer – und deshalb konnten nur 14 Stück verkauft werden.
Das Exemplar, das wir hier zeigen, trägt die Chassisnummer 110856 und wurde neu in die Niederlande ausgeliefert. Der Motor ist längst nicht mehr original, aber das ist ganz normal bei solchen Fahrzeugen mit Renngeschichte. Der Wagen wurde über Bring A Trailer angeboten, bei einem Höchstgebot von 690’000 Dollar aber nicht verkauft – es wäre dies wohl ein neuer Rekord gewesen für einen Porsche 356.
Es entsteht hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.