Die Geschichte der Lancer Evo hatten wir schon erzählt. Sie hatten Anfang der 80er Jahre einen interessanten Vorgänger.
- Gebaut 1982 bis 1984
- Wahrscheinlich 5000 Exemplare
- Sehr selten geworden
1979 hatte Mitsubishi die zweite Generation des Lancer eingeführt, bezeichnet als EX, intern A170. Es war dies ein klassischer kleiner Sedan, 4,23 Meter lang, in der Basis mit einem 1,2-Liter-Vierzylinder mit 54 PS sicher nicht übermotorisiert. Schon 1980 reichte Mitsubishi aber einen 1,8-Liter-Turbo nach, mit 135 PS schon deutlich besser unterwegs. Und für Europa gingen die Japaner noch einen Schritt weiter, es gab einen 2-Liter-Turbo (4G63) mit 170 PS. Das war Anfang der 80er Jahre insbesondere für einen Japaner eine doch beachtliche Leistung.
Doch Mitsubishi hatte einen Hintergedanken: Rallye. Der 2-Liter-Turbo wurde konventionell auf 280 PS, das Fahrzeug nach Gruppe-4-Spezifikationen umgebaut und über den europäischen Sport-Ableger RalliArt 1981/82 bei verschiedenen Läufen zur Weltmeisterschaft an den Start gebracht. Wahrscheinlich wurden drei Exemplare aufgebaut.
Die beste Platzierung war ein dritter Rang bei der 1000-Seen-Rally in Finnland 1982, dies mit Airikkala/Piironen. Das ist das Fahrzeug, das wir hier zeigen, Chassis-Nummer 1096 – die Finnen schafften doch beachtliche elf schnellste Zeiten auf den Sonderprüfungen. Und das, obwohl ihr heckgetriebener Gruppe-4-Lancer eigentlich keine Chance hätte haben dürfen gegen die Gruppe-B-Monster. Die grosse Rallye-Karriere der Mitsubishi Lancer nahm dann erst Mitte der 90er Jahre Fahrt auf, dann mit den Evo.
Der Mitsubishi Lancer 2000 Turbo wurde auch in der Schweiz verkauft. Auf verschiedenen Märkten wurde er mit einer spiegelverkehrten Schrift auf dem Frontspoiler angeboten, analog dem BMW 2002 Turbo; in der Schweiz war dies anscheinend verboten. Man sieht sie heute kaum mehr, diese ersten Lancer-Turbo – und wenn, dann meist im mehr oder auch weniger echten Renntrimm.
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