War der Rambler Rebel von 1957 der erste «Muscle Car»?
- Nur 1957 gebaut
- 1500 Exemplare produziert
- Heute leider fast vergessen
George Romney, CEO der American Motors Corporation von 1956 bis 1962, störte es nicht, wenn seine Rambler dauernd überholt wurden – solange es einfach viele von ihnen gab. Das war relativ, denn Jahr 1957 war Rambler eine neue Marke mit einem bekannten Modellnamen. Die ehrwürdigen Marken Nash und Hudson, die sich zu AMC zusammengeschlossen hatten, verschwanden und hinterliessen drei Rambler-Typen. Das Basismodell, das 1956 entweder als Nash Rambler oder als Hudson Rambler verkauft wurde, hiess 1957 einfach «Rambler Six» und bot einen 3,2-Liter-Reihensechszylinder, der seinen Ursprung in den Flathead-Nash der 1930er Jahre hatte. Neu in diesem Jahr war der Rambler V-8, der den 190 PS starken 4,1-Liter-V-8 von AMC übernahm, der 1956 im Nash Ambassador und Hudson Hornet eingeführt worden war. Der ultimative Rambler für 1957 war aber der Rebel, der über eine aufgebohrte Version des 4,1-Liter mit 5,4 Liter Hubraum verfügte.
Ursprünglich sollte er mit einer elektronischen Bendix-Kraftstoffeinspritzung ausgestattet werden, um eine Leistung von 288 PS zu erreichen. Die Serienmotoren verfügten jedoch über einen Carter WCFB-Vierfachvergaser und erreichten mit 255 PS die gleiche Leistung wie der Ambassador und der Hornet 327 aus dem Jahr 1957. Aber der Rebel war halt anders, rund 200 Kilo leichter und fast einen halben Meter kürzer als der Ambassador oder Hornet.
Dieser würdige Nachfolger des Hudson Hornet aus dem frühen Jahrzehnt schaffte den Sprint von Null auf 60 Meilen in 7,5 Sekunden – schneller als alle anderen Fahrzeuge, die das amerikanische Fachmagazin «Motor Trend» testete. getestet wurde, mit Ausnahme einer Corvette mit Benzinmotor. Alle Rebels verfügten zudem über einstellbare Stossdämpfer, Stabilisatoren und ein feines Borg-Warner T-85-Dreiganggetriebe mit R11-Overdrive. Sie erhielten zudem eine silbergraue Lackierung mit kupfereloxierten Seitenteilen auf den viertürigen Hardtop-Karosserien, eine individuelle Innenausstattung mit schwarzem Nylon und silbergrauem Vinyl sowie ein Radio als Standardausrüstung. All das kostete 358 Dollar mehr als ein vergleichbarer Rambler V-8.
Der Rebel war ein echtes Sondermodell, von dem 1957 nur 1500 Stück produziert wurden. Der Name kehrte 1958 zurück, aber nicht die Leistung. Die Bezeichnung Rebel ersetzte die Bezeichnung Rambler V-8 bei den Fahrzeugen mit 4,1-Liter-Motor, und der 327er war nur noch im neuen Rambler Ambassador erhältlich – dem Nachfolger des Nash-Modells, nachdem Nash und Hudson nicht mehr existierten. AMC hatte mal für ein Jahr gezeigt, was möglich wäre – und damit wohl den ersten «Muscle Car» überhaupt auf den Markt gebracht.
Es entsteht hier eine hoffentlich hübsche Serie zu aussergewöhnlichen US-Cars, die schon ziemlich ausführlich ist und die wir auch schön zusammengefasst haben: hier. In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier.