Der 412 P von 1967 gilt als einer der schönsten Ferrari überhaupt.
- Rennwagen für Kundenteams
- Zwillingsbruder des 330 P4
- Neuer Jahresrekord
Es gab den Ferrari 330 P4, von dem vier Exemplare gebaut wurden (0846 (eigentlich noch ein P3), 0856, 0858 und 0860), die in der Saison 1967 ausschliesslich vom Werk eingesetzt wurden – und den legendären Dreifach-Sieg bei den 24 Stunden von Daytona feiern konnten. Es gewannen Bandini/Amon vor Parkes/Scarfiotti und Rodriguez/Guichet. Der Mexikaner und der Franzose traten allerdings nicht in einem 330 P4 an, sondern in einem Ferrari 412 P. Das war das Fahrzeug, das Ferrari seinen Kundenteams zur Verfügung stellte. Der Sieg in Daytona kam einigermassen überraschend, weil Ford mit einer Übermacht von GT40 nach Florida war, Porsche seinen ganz neuen 910 einsetzte – und auch deshalb gilt er bis heute heute als grosses Ereignis in der Ferrari-Geschichte.
Die Ferrari 412 P hatten etwa 30 PS weniger als die P4, weil die 4-Liter-V12 in den Werk-Autos 3 Ventile pro Zylinder hatten und auch eine Benzin-Einspritzung von Lucas. Sie mussten zudem mit einem etwas anfälligen ZF-Getriebe auskommen, während die 330 P4 über eine Eigenentwicklung von Ferrari verfügten. Die war aber nur beschränkt verfügbar, weil in Maranello damals immer wieder gestreikt wurde.
Von diesen 412P gab es (wahrscheinlich) vier Stück, 0844 (der eigentlich noch ein 330 P3 war), 0848 (der eigentlich auch noch ein 330 P3 war), dazu die «echten» 0850 und 0854. Letzterer, 1967 über den englischen Ferrari-Importeur Maranello Concessionaires mit doch eher mässigem Erfolg eingesetzt, wurde am vergangenen Wochenende von Bonhams für 30’255’000 Dollar versteigert. Was ein neuer Jahresrekord ist.
In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier. Ansonsten entsteht hier eine sonntägliche Reihe von Ferrari, da haben wir eine Liste mit diesen schönen Geschichten erstellt, zu bewundern: hier.