Wenn es um Kult-Autos aus Japan geht, dann dürfen die Mitsubishi Lancer Evo selbstverständlich nicht fehlen. Wir machen hier fertig mit dem Evolution X.
- Gebaut von 2007 bis 2016
- Komplett neues Modell, neuer Motor
- Das Ende einer Legende
Für einmal lief es ganz anders. Während alle Lancer Evo bis zum IX mehr oder weniger teifgreifende Weiterentwicklungen ihrer Vorgänger waren, wurde der Evolution X ein ganz neues Modell. Das begann schon damit, dass vom neuen Fahrzeug zuerst einmal zwei Concept Cars vorgestellt wurden, im September 2005 das von Omar Halilhodzic in Europa entworfene Concept-X, Anfang 2007 dann der Prototype-X. Schon im Oktober 2007 kam die zehnte Generation des Mitsubishi Lancer Evo in Japan auf den Markt.
Es war so vieles anders als früher. So gab es einen neuen Motor, 4B11T, wieder mit zwei Liter Hubraum, aber jetzt komplett aus Alu. Die Leistung stieg offiziell nicht, das Drehmoment nur leicht auf 407 Nm. Doch es steckte halt viel Potenzial in dieser Konstruktion, die stärkste englische Variante – FQ, you know – kam auf 446 PS und 559 Nm maximales Drehmoment (davon gab es aber nur 40 Exemplare).
Die Vielfalt an angebotenen Modellvarianten wurde endgültig unübersichtlich – so ziemlich jeder Markt hatte seine eigenen Versionen. In Japan gab es den RS (mit manuellem 5-Gang-Getriebe) und den GSR (mit dem neuen SST-6-Gang-Doppelkupplunggetriebe. Aber alle hatten sie das neu entwickelte S-AWC-Allradasystem, das auch über Torque Vectoring verfügte.
Schon 2011 kamen die ersten Gerüchte auf, dass der Mitsubishi den Lancer Evolution X aus der Produktion nehmen würde – und auch keinen Nachfolger mehr planen würde. Das wurde von den Japanern dementiert, es würde Pläne geben für eine Hybrid-Version, die 2015 auf den Markt kommen würde, hiess es. Im März 2014 liess Mitsubishi dann aber verlauten, nach dem Modelljahrgang 2015 keinen Evo mehr zu bauen. Zuletzt gab es dann noch eine «Final Edition», die mit 2950 Exemplaren doch recht grosszügig ausfiel.
Obwohl der Mitsubishi Lancer Evolution X eine absolute Waffe ist, hat er unter den wahren Evo-Freaks kein besonders gutes Standing; der neue Motor wurde nicht gut aufgenommen, zu viel komplizierte Technik sei im Fahrzeug verbaut. Und so wundert es dann auch nicht, dass die Evo IX heute höher gehandelt werden als die Evolution X. Günstig sind die letzten Evo-Modelle aber alle längst nicht mehr, das Interesse hat in den letzten zwei Jahren extrem zugenommen. Was absolut verständlich ist.
In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier. Online entsteht ausserdem eine Reihe mit diesen Kult-Autos aus Japan, die Zusammenfassung gibt es: hier.