Ja, da staunt man: Sogar vom Porsche Cayenne S gibt es ein seltenes Sondermodell.
- Gebaut ab 2009
- 285 Exemplare produziert
- 405 PS, 27 Zentimeter Bodenfreiheit
Mit einem Doppelsieg von zwei Porsche Cayenne S bei der dritten Auflage der Rallye Transsyberia im Jahr 2006 fing es an: Porsche-Ingenieur Jürgen Kern und sein russischer Beifahrer sowie ein Privatteam standen nach einer strapaziösen Tour von über 10’000 Kilometern von Berlin über Moskau, Novosibirsk, die Mongolei bis nach Irkutsk und zum Baikalsee mit weitem Abstand an der Spitze des Feldes von 28 Teilnehmerteams.
Kern, der hauptamtlich mit der Erprobung der ersten Cayenne-Generation beschäftigt war, und seine Kollegen hatten die beiden Serien-Cayenne für den Wettbewerb nur relativ geringfügig angepasst: Die Luftfederung mit einem Offroad-Technik-Paket einschliesslich Stabilisator und Quersperre gab es optional ab Werk. Hinzu kamen robuste Offroad-Reifen, eine durchgehende Unterboden-Verkleidung, ein Luftfilterschnorchel mit einer Ansaugung auf Dachhöhe sowie Rallye-Zubehör wie eine Seilwinde und vier Zusatzscheinwerfer.
Das souveräne Abschneiden der beiden seriennahen Cayenne S bei Navigationsprüfungen in unbekanntem Terrain, extremen Gelände- und Wasserfahrten in der Wüste Gobi sowie beim Zeitfahren auf Pistenstrecken in der Mongolei rief das Porsche-Management auf den Plan: Der Sportwagenhersteller erweiterte sein Kundensport-Programm um eine exklusive Kleinserie von 26 Cayenne S Transsyberia. Der sportliche Offroader wurde auf Basis des Cayenne S entwickelt und gezielt für eine Teilnahme an Langstrecken-Rallyes optimiert. Mit seiner perfekten technischen Basis und den effizienten Ergänzungen erwies sich das Porsche SUV bei der Rallye Transsyberia 2007 nicht nur erneut als siegreich, sondern als haushoch überlegen: Ausschliesslich Cayenne-Teams feierten auf dem Podium. Insgesamt holte die Porsche-Flotte sieben Top-10-Platzierungen.
2009 feierte Porsche die Rallye-Erfolg des Cayenne S Transsyberia mit der Einführung eines strassenzugelassenen Sondermodells, das vom auf 298 kW (405 PS) erstarkten V8-Saugmotor des mittlerweile eingeführten Cayenne GTS angetrieben wurde. Die um 15 Prozent verkürzte Achsübersetzung des GTS wurden ebenfalls übernommen, was dazu führte, dass das Transsyberia-Sondermodell mit der serienmässigen Sechsgang-Handschaltung in 6,1 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigte und damit eine halbe Sekunde schneller als der reguläre Cayenne S. Eine Tiptronic S gab es als Option. Das Sondermodell verfügte serienmässig über die Luftfederung inklusive Porsche Active Suspension Management (PASM) und erreichte damit im Sondergeländeniveau eine Bodenfreiheit von 271 Millimetern – im Gegensatz zur Rallye-Version allerdings lediglich bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h.
Optisch kam das Sondermodell den Rallye-Fahrzeugen allein schon durch seine charakteristische Farbgebung sehr nahe. Akzente in Kontrastfarbe vervollständigten aussen wie innen den exklusiven Charakter des Transsyberia-Sondermodells, das zwar nicht ganz so rar blieb wie die 26 Kundensport-Fahrzeuge, sondern insgesamt 285 Mal gebaut wurde. (Text: Porsche, Fotos: Bring A Trailer)
Es entsteht hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.