Mit dem Porsche 718 RSK wurden die Grenzen des Leichtbau noch weiter ausgelotet.
- Gebaut von 1957 bis 1959
- 34 Exemplare, davon 10 als Werk-Fahrzeuge
- Noch 530 Kilo schwer
Mittelmotor, Leichtbau, ein sehr modernes Design sowie leistungsstarke Vierzylinder-Triebwerke kennzeichneten die Philosophie der legendären Porsche Spyder mit den Typenbezeichnungen 550 und 718. Konstruiert für Rundstrecken-, Strassen- und Bergrennen, wurden diese reinrassigen Sportwagen von 1953 bis Mitte der 1960er-Jahre äusserst erfolgreich eingesetzt – sowohl vom Porsche-Werk als auch von vielen Kundenteams. Privatrennfahrer sowie Werkspiloten wie Wolfgang Graf Berghe von Trips, Hans Herrmann, Graham Hill, Ricardo Rodríguez oder Joakim Bonnier holten mit den schnellen und wendigen Rennsportwagen mehr als 1000 Siege.
Die Geschichte der 718 und 550 Spyder ist die Geschichte einer schrittweisen Entwicklung – und damit typisch Porsche. Als Nachfolger und Weiterentwicklung des 550 A debütierte 1957 der 718 RSK, von dem bis 1959 34 Exemplare hergestellt wurden. Motorsport und Technik lagen hier bei der Namensgebung eng beieinander, denn während das RS für Rennsport steht, bezieht sich das K auf die neu entwickelten vorderen Torsionsstabfedern, die in Form eines auf dem Rücken liegenden großen K angeordnet waren.
Zusätzlich erhielt der 718 einen Rahmen aus nahtlosem Stahlrohr und gewann so zusätzliche Festigkeit bei maximalem Leichtbau. Fahrwerk und Trommelbremsen wurden ebenfalls weiter optimiert. Es standen unterschiedliche Aufbauten zur Verfügung, auf schnellen Strecken wurde gern eine mit senkrecht stehenden Heckflügeln verwendet. Ausserdem gab es den so genannten Aerodynamik-Buckel, entweder nur hinter dem Fahrer oder über die ganze Breite des Fahrzeugs. Die Scheibe musste sein, sie wurde vom Reglement verlangt, genau wie auch das Reserverad, das immer mitgeführt werden musste.
Angetrieben wurde der Porsche 718 RSK vom schon aus dem 550 bekannten Fuhrmann-Königswellen-Motor mit 1,5 Liter Hubraum. Doch über die Jahre stieg die Leistung weiter an, 1957 war man bei 142 PS bei 7500/min, ein Jahr später schon bei 148 PS bei 8000/min; im Rennen durften die Motoren aber maximal bis 7600/min gedreht werden. Geschaltet wurde über ein manuelles 5-Gang-Getriebe, dazu kam ein ZF-Sperrdifferential.
Der 718 RSK feierte weltweit Erfolge. In Le Mans, am Nürburgring, in Argentinien, im kalifornischen Riverside sowie bei zahlreichen Bergrennen, sogar für Gesamtsiege kam er in Frage. Das Fahrzeug, das wir hier zeigen, trägt die Chassis-Nummer 718-006, war also ein Werk-Fahrzeug, es schaffte gleich einen Klassensieg in seinem ersten Rennen, den 12 Stunden von Sebring, am Steuer von Trips/Bonnier. 006 gewann mit Herrmann/Maglioli auch die 1000 Kilometer auf dem Nürburgring 1959 – und wurde 2022 von RM Sotheby’s für 4,3 Millionen Dollar versteigert.
Es entsteht hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.