Der Chrysler Crossfire war das erste gemeinsame Produkt der Amerikaner mit Mercedes. Zum Erfolg verhalf ihm das nicht.
- Gebaut von 2003 bis 2007
- 76’014 Exemplare produziert
- Als SRT6 ziemlich böse
Mit dem Retro-Mobil Plymouth Prowler hatte der Chrysler-Konzern ab 1997 ja nicht wirklich einen durchschlagenden Erfolg erlebt. Doch so schnell gab man in Auburn Hills nicht auf, zumal man ja 1998 mit Mercedes fusioniert und Zugriff auf die dortigen Regale hatte. 2001 wurde in Detroit ein erstes, von Eric Stoddard gezeichnetes Konzept für diese vertiefte Zusammenarbeit gezeigt – und schon Anfang 2003 stand der von Andrew Dyson verfeinerte Chrysler Crossfire bei den Händlern.
Als Basis diente ihm der damals Mercedes SLK, Baureihe 170. Von dort stammte auch der Antrieb, bei Mercedes M112 genannt, ein 3,2-Liter-V6 mit 218 PS und 310 Nm maximalem Drehmoment. Geschaltet wurde manuelle über sechs Gänge oder, gegen Aufpreis, mit einer Fünfstufen-Automatik. Später kam auch noch eine Kompressor-Variante dazu, die schaffte dann 335 PS und ein maximales Drehmoment von 420 Nm; dieses Modell wurde als SRT6 bezeichnet.
Es war ein durchaus hübsches Fahrzeug, das da bei Karmann in Osnabrück produziert wurde; ab Modelljahr 2005 gab es auch noch einen Roadster. Es wurden zahlreiche Zitate im Design abgebildet, etwas Art Déco, man konnte auch Anleihen am AMC Marlin erkennen, wenn man wollte, dann sah man Bugatti, Talbot Lago, die berühmten Chrysler 300C aus den 50er Jahren. Eine Skulptur sollte er sein, hiess es von Chrysler, doch der Crossfire wurde dann mehr zum Denkmal.
Denn es nützte alles nichts. Zwar konnten im ersten Verkaufsjahr, also 2003, stolze 35’700 Exemplare verkauft werden, doch dann ging es schnell bergab. 2007 waren es noch 2000 Stück, dann war nach insgesamt 76’014 Stück schon wieder fertig.
Eigentlich schade, denn die Verbindung zwischen Mercedes-Technik und mutigem amerikanischem Design war interessant. Aber wahrscheinlich trauten die Kunden Chrysler ein solches Fahrzeug einfach zu wenig zu, deshalb blieb das Interesse gering. Das ist übrigens auch heute noch so, die Preise sind doch eher tief, in den USA erhält man auch feine SRT6 und hübsche Roadster für deutlich unter 20’000 Dollar. Ja, man könnte das auch als Tipp bezeichnen.
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