Der Porsche 550 war das erste Fahrzeug, das Porsche nur für den Rennsport konstruierte.
– Gebaut von 1953 bis 1957
– Insgesamt etwa 130 Exemplare
– James Dean starb in einem Porsche 550
Es ist schon auch erstaunlich, wie Porsche heute wahrgenommen wird. Hinter dem italienischen Dreigestirn Alfa Romeo, Ferrari und Maserati gelten die Stuttgarter wohl als erfolgreichste Sportwagen-Marke überhaupt – obwohl sie nie gewonnen haben in der Formel 1, obwohl sie bis tief in die 60er-Jahre mit Zuckerwassermotörchen durch die Niederungen der Rennklassen tingelten. Erst 1970 konnte Porsche den ersten richtig grossen Pot gewinnen – und das vor allem auch deshalb, weil es Ford ein bisschen langweilig geworden war nach vier aufeinanderfolgenden Siegen in Le Mans.
Klar waren schon die ersten Porsche vor 75 Jahren Sportwagen. Doch die Porsche 356 kämpften Anfang der 50er Jahre in einer ganz anderen Liga als die Italiener, teilweise auch Mercedes. Was dann ab 1953 unter der Projektnummer 550 auch für Kunden angeboten wurde, sollte sich zwar als vorzügliches Renn-Material erweisen, aber nochmals, zur Erinnerung: Porsche trat mit einem 1,5 Liter-Vierzylinder an, der zu Beginn seiner Karriere auf 110 PS kam. Ferrari gewann 1954 in Le Mans mit einem 5-Liter-V12, der weit über 300 PS leistete. In jenem Rennen traten auch einige Porsche 550 an – als beste Platzierung ergab sich ein 12. Rang mit 74 Runden Rückstand auf den Sieger.
Das soll die Qualitäten des Porsche 550, der auch als 1500 RS bezeichnet wurde, nicht schmälern. Dier ersten Exemplare waren auf einem Kastenrahmen aufgebaute Coupé, die nur gerade 550 Kilo wogen, vorne und hinten über eine Einzelradaufhängung verfügten und von einem von Ernst Fuhrmann konstruierten 1,5-Liter-Boxer angetrieben wurden. Der Fuhrmann-Motor (Typ 547) war ein Meisterwerk, die vier obenliegenden Nockenwellen wurden durch Königswellen angetrieben, mit zwei Doppelfallstromvergaser von Solex kam das Maschinchen auf 110 PS bei 7800/min und verfügte über ein maximales Drehmoment von 121 Nm bei 5000/min. Der Motor war hinter dem Fahrer montiert.
Ab 1956 hatten die Porsche 550A dann einen Gitterrohrrahmen, wurde dadurch noch leichter, aber gleichzeitig stabiler. Das Gewicht sank auf 530 Kilo, die Motorenleistung auf 135 PS, es gab neu ein Fünfgang-Getriebe. Alles feinste Rennsport-Ingredienzien, selbstverständlich gewannen die Porsche 550 mit schöner Regelmässigkeit ihre Klassen, Le Mans, Carrera Panamericana, Mille Miglia. Traurige Berühmtheit erlangte der «Little Bastard», weil James Dean in einem Porsche 550 tödlich verunfallte.
Mit den Zahlen ist das so eine Sache bei den frühen Porsche. Wahrscheinlich wurden zwischen 1953 und 1956 zuerst einmal 90 Porsche 550A gebaut, mit unterschiedlichen Karosserien. Danach gab es noch einmal 40 Exemplare des 550A; dazu kamen diverse Einzelstücke. Sie alle sind heute richtig viel Geld wert – und wunderschön in ihrer so reinen Form.
Es entsteht hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.