Es ist dies nicht einfach ein gelber Porsche 911 Carrera 4, sondern eines von nur 22 Leichtbau-Exemplaren.
- Nur 1991 produziert
- Nur 22 Exemplare gebaut
- Nur 1095 Kilo, 265 PS
Es geht wieder einmal um das Kunden-Motorsportprogramm von Porsche. Dort sollte eine kleine Serie von Carrera 4 rennsporttauglich gemacht werden – warum, das wissen die Götter. Aber weil man grad schon dran war, konnte man ja auch noch das Gewicht reduzieren. Porsche beschränkte sich jedoch nicht darauf, die ganze Komfort-Ausstattung samt Schalldämmung und Teppiche zu entfernen, sondern setzte auch noch Karosserieteile aus Aluminium und Glasfaser ein. Dies mit gutem Erfolg, das Gesamtgewicht lag am Ende bei 1095 Kilo, was doch erstaunlich ist für ein Fahrzeug mit einem ausgeklügelten Allradsystem.
Dieses Setup ist deshalb erwähnenswert, weil es ein weiteres Bindeglied zu einem weiteren glorreichen Porsches darstellt. Der Carrera 4 Leichtbau wurde mit einem mechanisch einstellbaren Allradsystem ausgestattet, das von jenem des Typs 953 abgeleitet war, der auch in den ersten 959 Paris-Dakar-Rallyefahrzeugen zum Einsatz kam (die Serien-959er verwendeten einen elektronisch gesteuerten Allradantrieb).
Bei diesem System waren das mittlere und das hintere Differential manuell über Drehknöpfe einstellbar, so dass der Fahrer ein hohes Mass an Kontrolle hatte; zwei Temperaturanzeigen überwachten die einzelnen Differentiale. Mit der Übertragung der Technologie auf den 911 rechtfertigte Porsche den erheblichen Aufwand für die Entwicklung und die Erprobung bei der Rallye Paris-Dakar.
Um den Carrera 4 Lightweight weiter für den Rennsport vorzubereiten, erhielt er eine nahtgeschweisste Wanne und feste Plastik-Fenster mit Schiebeelementen. Der serienmässige Spoiler (der sich bei Geschwindigkeit nach oben drehte) durch eine feste Einheit ersetzt, um jederzeit maximalen Abtrieb zu gewährleisten. Die Sitze wurden zugunsten von Recaro-Rennschalen aus den 964 Cup-Fahrzeugen mit werksseitigen Fünf-Punkt-Gurten ausgetauscht, und ein Halcon-Feuerlöschsystem sowie ein integrierten Überrollkäfig wurden eingebaut.
Das Fahrwerk wurde um einen Zentimeter abgesenkt, die Serien-Bereifung wurden durch sechs Zoll breite Vorder- und acht Zoll breite Hinterräder (optional sieben und neun Zoll) ersetzt. Als Antrieb diente eine Version des 3,6-Liter-Sechszylindermotors des Carrera RS, der durch einen geänderten Auspuff und das Fehlen eines Luftfilters 265 PS leistete – 5 PS mehr als der Motor im Carrera RS. Eine spezielle Kupplung und Schwungräder kamen zum Fünfgang-Schaltgetriebe.
Es entsteht hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.