Auf Basis des EQV SUV bringt Mercedes-Maybach Ende 2023 das erste Elektro-Modell.
- 3 Tonnen schwer, 5,12 Meter lang
- 658 PS, 600 Kilometer Reichweite
- Kommt 2024 nach Europa
Wer es sich leisten kann, steigt in einen Mercedes-Maybach. Die Mercedes-Submarke bedient besonders zahlungskräftige Käufer, die es noch exklusiver wollen, aber vielleicht nicht den Sprung in die distinguierte automobile Elite um Rolls-Royce und Bentley schaffen. Noch in diesem Jahr bringt Maybach nach den Edel-Ablegern von S-Klasse und GLS nun unter der etwas sperrigen Bezeichnung Mercedes-Maybach EQS SUV 680 das erste vollelektrische Modell auf den Markt, 484 kW/658 PS stark, mit 108-kWh-Akku und über 600 Kilometern Reichweite. Sein Verkauf startet Ende 2023 in den USA, China und Korea, den Hauptmärkten der Luxusmarke. Anfang 2024 soll das SUV auch nach Europa kommen.
Technisch basiert er auf dem Mercedes EQS SUV, wurde aber in Sachen Aerodynamik und Effizienz verbessert. So koppelt der fast drei Tonnen schwere Luxus-SUV den vorderen Antrieb ab, wenn er nicht benötigt wird, und lässt die Fronträder frei rollen. Ausserdem nutzt eine Wärmepumpe die Abwärme der Batterie, um den Innenraum zu heizen. Was beim normalen EQS SUV Aufpreis kostet, ist im Maybach serienmässig. Beispielsweise die Luftfederung, für die extra ein zusätzliches Fahrprogramm programmiert wurde. Damit sollen die Dämpfer noch sensibler ansprechen und Schlaglöcher sanfter wegbügeln. Auch für leichte Offroad-Einsätze ist der Luxusdampfer vorbereitet. Bis 8 km/h scannt eine Kamera die Umgebung und projiziert Hindernisse ins Display.
Das Maybach-Logo mit dem Doppel-M findet sich überall: im Stossfänger, in den Türverkleidungen oder auf den Sitzen und sogar auf den Pedalen. Werden die Türen geöffnet, projiziert der Wagen vor den beleuchteten Trittbrettern eine Lichtshow aus pulsierenden Logos auf die Strasse. Und beim Start spielen Scheinwerfer und Leuchtband am Heck eine eigene Lichtsinfonie ab. Zu dick aufgetragen? Mit diversen Kniffen wollen die Designer dem Wagen optisch die Wucht seiner 5,12 Meter Länge zu nehmen. Chromleisten ziehen sich über die gesamte Länge und laufen an der D-Säule an einem weiteren Maybach-Logo zusammen.
Innen trifft digitaler auf analogen Luxus, feinstes Leder – nachhaltig chromfrei gegerbt, aber nicht vegan – auf jede Menge Bildschirme. Wie im EQS zieht sich der hier serienmässige Hyperscreen mit drei ineinander verschmelzenden Displays über die gesamte Breite des Cockpits. Allerdings mit eigener Optik. So ändern die Zahlen des Tachos entsprechend der Geschwindigkeit ihre Grösse und werden dynamisch ein- und ausgeblendet. Weitere 11,6 Zoll grosse Bildschirme hinter den Lehnen bringen sämtliche Entertainment-Funktionen in den Fond. Auch Navigation oder Fahrzeugfunktionen lassen sich von dort ansteuern. Etwa die 253 einzeln regelbaren LED, die Fussraum, Türen, Fächer oder Dachhimmel in 64 Farben ausleuchten.
Ab Werk wird der Wagen als Fünfsitzer ausgeliefert. Doch erst die Version First-Class Fond vermittelt den Luxus, für den die Marke stehen will. Dann setzt sich die vordere Mittelkonsole wie ein schwebendes Band nach hinten fort, samt grossem Fach und Tablett zwischen den beiden Sitzen. In Chauffeurstellung surrt der Beifahrersitz ganz nach vorne, während sich der oder die Besitzerin dahinter in den klimatisierten Liegesitz kuschelt, sich Waden oder Rücken massieren lässt und mit einem gestreamten Video die Zeit vertreibt. Den Sound dazu liefert das serienmässige 4D-Surroundsystem von Burmester. Ein Gläschen Champagner aus der Bordbar, alternativ ein Tässchen Tee, das der Cupholder warmhält, so kann man nach einem langen Arbeitstag, beduftet, luftgefedert und doppelverglast von der Aussenwelt abgeschirmt nach Hause gleiten. (SP-X/AR)
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