Das stimmt jetzt irgendwie nicht, es gab ziemlich viele dieser Porsche 356 Pre-A Speedster. Aber was ist das überhaupt?
- Gebaut 1954/1955
- Ursprünglich nur für Amerika gedacht
- Zwei Motoren zur Wahl
Porsche 356 Pre-A Speedster – was bedeutet denn dieses «Pre-A» überhaupt? Die Porsche-Geschichte begann 1948 mit dem 356/1, der aber noch einen Mittelmotor hatte. Die ersten 50 Exemplare des Ur-Modells wurden noch in Alu und Handarbeit im österreichischen Gmünd gebaut, ab 1950 dann in Stuttgart-Zuffenhausen. Die vor 1955 gebauten Fahrzeuge, erkennbar an der zweigeteilten Windschutzscheibe (ab 1952 ohne Mittelsteg, aber immer noch mit Knick) werden als Ur-Modelle, eben: Pre-A bezeichnet.
Der Speedster des Pre-A geht auf Anfrage des amerikanischen Importeurs Max Hoffman zurück, der sich für den US-Markt ein ganz simples Basis-Modell wünschte, das er für weniger als 3000 Dollar (umgerechnet damals etwa 12’000 D-Mark) anbieten konnte. Und Porsche konnte liefern, denn man sah schnell ein, dass die USA ein wichtiger Markt werden könnte.
Es gab eine niedrigere Frontscheibe, ein voll versenkbares Verdeck, Steckscheiben, sportliche Schalensitze. Als Antrieb diente der 1,5-Liter-Königswellen-Motor, den Dr. Ernst Fuhrmann 1953 konstruiert hatte – und der dem leichten Speedster wunderbare Fahrleistungen bescherte. Zwei Versionen wurden angeboten, einmal mit 55, einmal mit 70 PS.
1954 wurden zuerst einmal 200 Stück über den grossen Teich geschifft. Die Speedster machten Porsche in den USA sofort zur Legende, es gab damals für das gleiche Geld schlicht nichts Besseres – es mussten mehr her, das mit dem Bau beauftragte Karosseriewerk Reutter war komplett ausgelastet. Der gute Ruf strahlte dann zurück nach Europa. Wo die Speedster dann plötzlich auch sehr gefragt waren, weil sie auch auf den Rennstrecken eine gute Figur machten.
Wahrscheinlich wurde 1233 dieser Pre-A Speedster gebaut. Schöne Originale sind selten geworden, viele der Fahrzeuge erhielten über die Jahre einen stärkeren Motor. Und das mit dem Dach ist so eine Sache: Am besten lässt man es einfach unten.
(Wir wollen hier gerne einmal eine Ausnahme machen, kurz erwähnen, dass diese Photos von Bildermeister stammen.)
Es entsteht hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.