Sie werden so langsam zu Klassikern, die Jaguar der Baureihe X100. Ganz besonders schön als Cabrio und mit Kompressor.
- Gebaut von 1996 bis 2005
- Etwas über 90’000 Exemplare produziert
- Faire Preise
Auch wenn der ab 1975 gebaute Jaguar XJ-S nie die Reputation des E-Type erreichte, so darf man nicht vergessen, dass weit über 100’000 Exemplare verkauft werden konnten, er damit zum erfolgreichsten Sportwagen von Jaguar wurde. Und trotzdem, die Engländer wussten, dass nicht alle potentiellen Kunden glücklich waren, dass es einen Nachfolger brauchte.
Schon früh in den 80er Jahren gab es Prototypen auf Basis des damals neuen XJ40, als XJ41 und XJ42 bezeichnet, die als F-Type ab 1986 auf den Markt kommen sollten. Die Produktion verzögerte sich, Jaguar gab dem neuen Modell auch noch Allradantrieb und einen Bi-Turbo-Motor mit auf den Weg, alles dauerte noch länger – und im März kaufte Ford die britische Traditionsmarke. Und zog dem F-Type gleich mal den Stecker.
Ford hatte aber auch Aston Martin gekauft. Und dort entstand bald schon auf der nicht mehr ganz taufrischen XJ-S-Plattform der DB7, gezeichnet von Ian Callum und Keith Helfet; Helfet nun war schon beim «verstorbenen» F-Type federführend gewesen. Auch wenn den neuen Jaguar-Coupé/Roadster, die dann als X100 auf den Markt kamen, gern vorgeworfen wurde, es handle «nur» sich um eine Weiterentwicklung des DB7: so falsch war das nicht. Es ging ja schon damals in diesen Gross-Konzernen auch um Synergien. Und doch war der X100 sehr eigenständig.
Ab 1996 gab es den Sportwagen zuerst als XK8 mit dem neuen 4-Liter-AJ-V8-Motor, der es auf 290 PS und 393 Nm maximales Drehmoment brachte. Ab 1998 kamen dann für das Coupé und den Roadster auch die Kompressor-Maschinen dazu, die entsprechenden Fahrzeuge wurden als XKR bezeichnet und konnten mit 370 PS sowie 525 Nm maximalem Drehmoment glänzen. Das Coupé marschierte in 5,4 Sekunden auf 100 km/h und wurde auf 250 km/h Höchstgeschwindigkeit limitiert.
2002 wurden beide Motoren (nun als AJ34 bezeichnet) auf 4,2 Liter Hubraum vergrössert, die Leistung stieg auf 300 bzw. 400 PS. Gleichzeitig erhielten beide Motor-Varianten eine 6-Gang-Automatik von ZF. Sowohl Motor wie auch Automatik gelten als aussergewöhnlich standfest – und das macht die späteren Modelle für einmal gesuchter. 2004 gab es nochmals ein Facelift, das definitiv gelungen war. Und für den Modelljahrgang 2005 kamen dann noch diverse «Final Editions», auf den Bildern zu sehen ist ein «Portfolio».
Andererseits: Gerade die Jaguar XK8 gehören zu den spannendsten Gebrauchtwagen auf dem Markt. Die Preise sind tief, man erhält auch für deutlich weniger als 20’000 Franken gute und gepflegte Occasionen. Aber auch ein schönes XKR Cabriolet klettert nur selten über 50’000 Franken. Der Unterhalt ist allerdings nicht ganz günstig, auch muss man mit häufigeren Besuchen an der Tankstelle rechnen.
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